Thalmässing
Gaststätte mit Spielhalle im Niemandsland

Ausschuss lehnt Projekt eines Investors auf ehemaligem Militärgelände bei Reinwarzhofen ab

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Die US-Army ist längst nicht mehr da, übriggeblieben sind aus der Zeit der militärischen Nutzung lediglich zwei Gebäude und ein Turm. Eine Gaststätte samt Spielhalle wird an diesem Ort im Niemandsland wohl nicht entstehen. - Foto: Luff

Thalmässing/Reinwarzhofen (luf) Der Plan klingt verwegen - und wird wohl auch nicht realisiert: Eine Gaststätte und eine Spielhalle wollte ein Privatmann auf dem ehemaligen Militärgelände bei Reinwarzhofen errichten - und hatte deshalb zwei Bauvoranfragen für diese beiden Projekte gestellt. Im Bauausschuss fand sich bei der Abstimmung kein einziger Befürworter.

Die Station, die die US-Army am höchsten Punkt des Landkreises Roth einst errichtet hat, stammt noch aus der Zeit des Kalten Krieges. Längst ist das noch immer umzäunte Gelände verwaist. Jetzt sollte Leben einziehen, so das Vorhaben eines Mannes, der allerdings nicht Eigentümer ist. Und so ganz unattraktiv erschien dem einen oder anderen Mitglied des Bau- und Umweltausschusses das Vorhaben gar nicht: "Grundsätzlich fände ich es schon cool, da oben etwas zu machen", sagte Thomas Kummerer (TL); weil Dorfwirtschaften auf dem Rückzug seien, hätte die Idee "Charme". Michael Kreichauf (CSU) hielt das Projekt höchstens für überlegenswert, wenn auch der Turm als Aussichtsturm einbezogen werden würde - ansonsten stand er dem Vorhaben "kritisch" gegenüber.

Ebenso wie letztlich der gesamte Ausschuss. "Ich sehe keine Möglichkeit, das Einvernehmen zu erteilen", sagte Bürgermeister Georg Küttinger (TL). Das Baurecht sehe hier im Außenbereich keine derartige Einrichtung vor, dass schon Gebäude stünden, spiele keine Rolle - die militärische Nutzung sei ein Sonderfall gewesen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Wasserversorger Jura-Schwarzach-Thalach-Gruppe laut Küttinger nicht zustimmt, denn der Brandschutz sei nicht gewährleistet. Im Niemandsland an der Grenze zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist ein solches Projekt bislang nicht vorgesehen. Nicht zuletzt spricht auch der Flächennutzungsplan dagegen, führte Küttinger aus. Die Bedenken überzeugten am Schluss das gesamte Gremium.