Thalmässing (al) 490 000 Euro schwer ist das Maßnahmenpaket, das der Markt Thalmässing als Bedarfsmitteilung Städtebauförderung für das Jahr 2015 geschnürt hat. Auch wenn jetzt schon absehbar ist, dass die Regierung wohl nur rund 50 000 Euro statt der möglichen über 200 000 Euro zur Verfügung stellen wird, will die Kommune im kommenden Jahr mit großen Schritten in die Städtebauförderung einsteigen.
Dafür wird sie auch in Vorleistungen gehen und die Projekte vorfinanzieren, bis die Regierung die Fördermittel überweist. Gleichzeitig hofft man in Thalmässing aber auch, von nicht abgerufenen Fördermitteln anderer Kommunen profitieren zu können, wie Bürgermeister Georg Küttinger in der Sitzung des Bauausschusses erläuterte.
Vor allen Dingen Kosten für Planungen sind 2015 eingestellt, weil es für die Leuchtturmprojekte bisher nur Skizzen gibt. Rund 70 000 Euro sind für den Abbruch von Stall- und Nebengebäuden auf dem Grundstück Schulgasse 2, das die Kommune zum Teil erworben hat, eingeplant. Die frei werdenden Flächen sollen als öffentliche Verkehrsflächen und für ein Projekt „Servicewohnen“ genutzt werden.
Dass unter dem Punkt Baumaßnahmen fast eine Million Euro für eine Markthalle eingestellt sind, gefällt der CSU-Fraktion gar nicht. „In der Bevölkerung gibt es sehr viele kritische Stimmen zu dieser Markthalle, und wir selbst sehen auch keinen Bedarf“, erläuterte Michael Kreichauf (CSU). „Diese Markthalle ist utopisch und ein Luftschloss und sollte aus dem Maßnahmenkatalog rausfallen.“
„In diesem Katalog stehen mehrere Maßnahmen drin, von denen man noch nicht weiß, ob sie überhaupt realisiert werden“, versuchte Bürgermeister Georg Küttinger zu beschwichtigen. Zudem seien erst 2018 überhaupt Mittel für eine Markthalle eingeplant. Kreichauf befürchtet jedoch, dass einmal ins Städtebauprogramm aufgenommene Projekte auch durchgezogen würden. „Hier geht es konkret nur um die Maßnahmen für 2015“, unterstrich jedoch der Bürgermeister. „Da muss noch viel diskutiert werden. Vorerst gibt es dringlichere Maßnahmen als eine Markthalle.“ „Es gibt auch noch andere Fraktionen als die CSU“, machte Peter Hauke (TL) die konträre Meinung der Thalmässinger Liste zur Markthalle deutlich. „Auch in der Bevölkerung habe ich schon viele positive Stimmen zur Markthalle gehört“, sagte er. „Die Bedarfsmitteilung muss jedes Jahr neu beschlossen werden“, bekräftigte hingegen geschäftsleitender Beamter Markus Träger die Aussage des Bürgermeisters, dass noch viele Dinge offen seien. Zudem soll im nächsten Jahr eine Bedarfsanalyse für den Einzelhandel und das Gewerbe in Thalmässing in Auftrag gegeben werden, die auch Aufschluss darüber geben soll, ob eine Markthalle in Thalmässing notwendig und sinnvoll ist. Diese Analyse soll aber auch zeigen, ob Programme für den Einzelhandel im Rahmen der Städtebauförderung aufgelegt werden sollen. Erwin Schneider (TL) machte schließlich einen Vorschlag zur Güte: Unter Punkt 4.6 der Bedarfsmittelung wird künftig nicht mehr „Markthalle“ stehen, sondern „Marktplatz (zum Beispiel Markthalle)“. Die Bedarfsmitteilung wurde einstimmig beschlossen.
Vom Kernort ging es dann in den Gemeindeteil Pyras: Das ganze Protokoll der Abnahme des Neubaus der Kreisstraße durch Pyras wurde vorgetragen. Die Marktgemeinde war hier mit dem Neubau der Gehwege und einer Ortsumfahrung beteiligt.
Bürgermeister Georg Küttinger teilte mit, dass es für die Sanierung des Thalmässinger Kriegerdenkmals keinen Zuschuss aus dem Topf der Denkmalpflege geben werde, weil die Kosten von 13 000 Euro unter der Bagatellgrenze von 25 000 Euro liegen.
Weiterhin informierte der Bürgermeister, dass am 17. November die Arbeiten zum Verlegen der Kabel für den Windpark begonnen haben und jetzt die Wegebauarbeiten starten.
