Thalmässing
Abschied von den großen Netzen

Wärmeverbund nur in kleinem Rahmen wirtschaftlich Interesse von Anschließern wird abgeklopft

15.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Auf jeden Fall eine Heizung braucht die alte Schule (links). Ob noch weitere Gebäude an einen Verbund angeschlossen werden, wird jetzt abgeklopft. - Foto: Karch

Thalmässing (al) Erst vor wenigen Wochen hatte sein Chef Markus Brautsch wenig gute Nachrichten überbracht, jetzt kam dieser Part Stefan Schedl vom Institut für Energietechnik (IfE) zu. Ebenso wie Nahwärmenetze im Oberdorf ist ein solcher Verbund im Bereich um das Gemeindezentrum St.

Marien und in der Stettener Straße nicht wirtschaftlich. Das haben die Untersuchungen und Berechnungen des Instituts ergeben. Die großen Netze, die sich unter anderem wegen des niedrigen Heizölpreises nicht rechnen, werden auf Eis gelegt und nur zwei kleinere näher betrachtet.

Nach den vielen Zahlen, die Schedl in der Sitzung des Marktrats vorgestellt hatte, war für Bürgermeister Georg Küttinger eines klar: "Große Netze können wir zu diesem Zeitpunkt vergessen, keiner wird zu diesen Preisen anschließen." Allerdings braucht die Kommune selbst eine Heizung für das künftige Demenz-Wohnen in der alten Schule und das "Haus des Buches" im Bauer-Anwesen. Diese beiden Gebäude sollten über einen Verbund mit Wärme versorgt werden. Die Kommune will jetzt mit den Nachbarn im Bereich der Schulgasse reden, zum Beispiel mit der Kirchengemeinde wegen des Gemeindezentrums St. Marien, aber auch mit privaten Anwohnern, ob sie sich anschließen möchten. Gleichzeitig soll eine Preisstaffelung für die externen Anschließer erarbeitet werden.

Ähnlich sieht es für den untersuchten Bereich in der Stettener Straße aus. Die überdimensionierte Hackschnitzelheizung im Rathaus könnte beispielsweise die beiden Seniorenhäuser mitversorgen. Auch hier soll das Interesse abgeklopft werden. "Am besten wäre ein privater Betreiber, der die Heizzentrale in einem bestehenden Gebäude betreibt. Aber das ist ein Wunschgedanke", sagte Küttinger.

Dass ein Landwirt einen solchen Wärmeverbund wirtschaftlich betreiben kann, hat sich Werner Eckerlein in Steindl ausgerechnet. Er wird auf seinem Grundstück ein Heizhaus errichten und mehrere Anwesen mit Wärme versorgen. Da keine öffentlichen Belange beeinträchtigt werden, darf das Gebäude im Außenbereich gebaut werden. Weil ein Teil der Leitungen in öffentlichem Grund verlegt werden muss, muss Eckerlein mit der Gemeinde eine Vereinbarung abschließen. Die Verlegung im Hang könnte für Stabilitätsprobleme sorgen.

"Vielleicht könnten wir so einen Investor auch für Thalmässing finden", fragte Heinz Müller (CSU) aus Steindl hoffnungsvoll.