Thalmässing
Dornröschenschlaf vor dem Ende?

Kaufinteressent für denkmalgeschütztes Jurahaus hat sich bei der Gemeinde gemeldet

17.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:32 Uhr

Leer steht das denkmalgeschützte Wohnstallhaus im Zentrum Thalmässings schon seit Jahrzehnten. Kurz vor dem geplanten Abriss hat nun ein potenzieller Investor Interesse bekundet - Foto: Luff

Thalmässing (rsc) Jahrzehnte lang hat es leer gestanden, der Bauausschuss des Gemeinderats hatte sogar schon dem Abriss zugestimmt – in seiner jüngsten Sitzung Ende September.

Jetzt gibt es überraschend doch wieder Hoffnung für das denkmalgeschützte Jurahaus neben der Bäckerei Stengel an der Münchener Straße: Offenbar hat sich jemand gemeldet, der das letzte Überbleibsel des alten Thalmässinger Siedlungskerns erwerben will. Ein Antrag der stellvertretenden Bürgermeisterin Ursula Klobe (SPD) hat die neue Situation ans Licht gebracht. Klobe hatte schon im Bauausschuss gegen den Abbruch gestimmt und nun beantragt, dass die Gemeinde das Haus kaufen und dort ein Heimatmuseum einrichten solle. So könne man das Haus retten, so ihre Auffassung. Bürgermeister Georg Küttinger (Thalmässinger Liste) erklärte in diesem Zusammenhang in der jüngsten Marktratssitzung, dass es nun einen Kaufinteressenten gebe. Dieser habe „großes Interesse“ an dem Haus und werde es „zu 90 Prozent erwerben“.

Obwohl Klobes Antrag nun erst in der nächsten Marktratssitzung behandelt werden soll, erläuterte sie ihren Vorschlag: „Es ist weit und breit einzigartig, mit seinem Abriss würde ein Zeugnis der Baugeschichte verloren gehen“, sagte sie. Renoviert wäre das Gebäude ihrer Meinung nach ein „schmucker Blickfang für unser Ortsbild und ein willkommener Beitrag für den Tourismus“. Zudem böte das Haus mit der Nummer 12 den passenden baulichen Rahmen „für ein Heimatmuseum: für die Darstellung der Geschichte und Entwicklung Thalmässings“, zeigte sich Klobe überzeugt.

Der Bürgermeister fand zwar, dass der Antrag gut in die gegenwärtige Diskussion um das Ortsentwicklungskonzept passe, sah aber vor allem für den Betrieb eines Heimatmuseums Einschränkungen. „Hier müssten wir auf das Ehrenamt setzen“, sagte Küttinger, „sonst würden wir finanziell schnell Grenzen erreichen.“ Auch die finanzielle Belastung durch eine Instandsetzung hielt er für zu groß. „Beim gegenwärtigen Sanierungsbedarf ist ein Heimatmuseum nicht machbar“, so der Gemeindechef. Dennoch wollte er den Antrag in der nächsten Sitzung behandeln und bis dahin auch seine Umsetzbarkeit prüfen lassen.

Dem selben Vorgehen stimmte der Thalmässinger Gemeinderat hinsichtlich eines Antrags von Fritz Loy (Freie Wähler) ebenfalls zu. Dessen Willen zufolge soll hinter dem Feuerwehrhaus alsbald der für Thalmässing geplante Spielplatz entstehen. Der Seniorenbeauftragte forderte, ihn mit Kombi-Geräten für Senioren und Kinder auszustatten. Ferner sollten der Lauf der Thalach eingebunden und ein Barfußweg angelegt werden.