Thalmässing
Dorner-Eck bleibt, wie es ist

Marktgemeinde erhält zumindest für 2018 keine Förderung für den Umbau - Zukunft fraglich

17.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr
Das sogenannte Dorner-Eck, die Einmündung der Staatsstraße in die Thalmässinger Hauptstraße wird entgegen dem Wunsch der Gemeinde vorerst doch nicht umgestaltet. Es gibt nämlich kein staatliches Geld für das Projekt. −Foto: Luff

Thalmässing (HK) Das sogenannte Dorner-Eck in Thalmässing wird vorerst nicht umgestaltet. Das hat Bürgermeister Georg Küttinger (TL) in der Sitzung des Marktrats am Dienstagabend bekanntgegeben. Erfreut war er über diese Nachricht nicht gerade.

Eigentlich wollte die Gemeinde den Umbau des Dorner-Ecks als Leuchtturmprojekt ihres Ortsentwicklungsplans forcieren, der Rat hatte ihn als erste Maßnahme beschlossen - und auch schon mündlich zur staatlichen Förderung angemeldet. Jedoch war sie für 2017 leer ausgegangen. Also folgte ein schriftlicher Antrag bei der Regierung von Mittelfranken. Fristgerecht mit allen möglichen Unterlagen, in der Hoffnung, damit die Chancen zu erhöhen. "Die Kommune hat ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht", betonte Küttinger. Geholfen hat es nichts. 2018 gibt es wiederum kein Geld. Und ob es 2019 mit dem Projekt etwas wird, ist ebenfalls fraglich. "Die Umgestaltung kann nicht angegangen werden", beschwerte sich der Bürgermeister, "wir werden ausgebremst."

Die geplante Finanzierung der Umgestaltung beruht im Wesentlichen auf zwei Säulen: Einmal auf der Städtebauförderung - vor allem für Verbesserungen und Verschönerungen abseits des Verkehrs. Diese Mittel können aber erst abgegriffen werden, wenn der Freistaat den Umbau der Staatsstraße angeht, schließlich müssen die einzelnen Arbeiten fein säuberlich voneinander abgegrenzt und abgerechnet werden. Weil das Land Bayern jedoch im Straßenbau ob der Fülle der Aufgaben nicht nachkommt, hat es ein Sonderprogramm aufgelegt: Wenn eine Kommune Vorarbeiten leistet und sich an den Kosten - zurzeit mit 20 Prozent, im Gespräch ist, den Anteil auf 30 Prozent zu erhöhen - beteiligt, dann gibt es Geld. Das Programm sei "eigentlich super", sagt Küttinger. Auch für den Staat. Denn der müsse sich um nichts kümmern, obwohl solch ein Straßenbauprojekt "zu 100 Prozent staatliche Aufgabe ist". Die Kommune habe den Vorteil, dass sie aufs Tempo drücken könne. Gäbe es da nicht das Problem, dass das Sonderbauprogramm mittlerweile beliebt, der Topf für die beantragten Projekte viel zu klein ist.

"Das Dorner-Eck gehört 2018 nicht zu den Prioritäten", fasste Küttinger das Schreiben der Regierung von Mittelfranken zusammen. Der Bezirksregierung mache er keinen Vorwurf, so Küttinger im Gespräch mit unserer Zeitung. Die könne nur verteilen, was der Freistaat zur Verfügung stelle. Wenn für ganz Mittelfranken lediglich 20 Millionen Euro zur Verfügung stünden, könne man sich an einer Hand abzählen, dass das Geld nicht reiche. Hilpoltstein beispielsweise setze bei der Umgehung von Meckenhausen ebenfalls auf die Sonderbaulast.

Der Thalmässinger Bürgermeister kritisierte, dass die geweckte "Erwartungshaltung in der Bevölkerung" enttäuscht werde. Der Bereich am Dorner-Eck sei nicht nur eine optische Aufwertung, sondern "ein wichtiges Verkehrsprojekt" - vor allem nach dem Aus für die Bundesstraße 131 neu. Laster sollten schneller durch den Ort kommen, Stau im Ortskern solle vermieden werden. Ob ein neuerlicher Antrag Erfolg hat und wann die Umgestaltung tatsächlich angegangen werden kann, vermag heute niemand zu sagen, so Küttinger: "Das ist sehr ärgerlich."