Thalmässing
Der siebte Tag ist der schönste

Kindgerechte Schöpfungsgeschichte beim Frühlingsfest Sogar der liebe Gott dabei

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Tulpen aus Amsterdam gibt es von den Kinder-Gärtnerinnen für die Besucher. - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Bei diesem Fest hat wirklich alles gepasst: ein buntes und kindgerechtes Programm, gut gelaunte kleine Akteure und stolze Eltern und Großeltern - und natürlich das maßgeschneiderte Wetter für ein Frühlingsfest im Regenbogen Kindergarten.

Kein Wunder, hatte beim Frühlingsfest doch der liebe Gott seine Hände im Spiel. Das behauptete der weißgelockte Herr mit seinem Rauschebart jedenfalls vollmundig, als die Kinder mit Tänzen und Vorführungen die Schöpfungsgeschichte nachspielten. Zu erkennen war der liebe Gott nicht, so gut hatte er sich in seine Rolle eingefügt - nur die Stimme kam den vielen kleinen und großen Festgästen irgendwie bekannt vor. Sie klang schließlich genauso wie die von Pfarrer Frank Zimmer, der zuvor mit Kindergartenleiterin Sabine Ronge die Gäste willkommen geheißen hatte. Er hatte "einen schönen Tag mitgebracht", wie er versicherte. Und weil die Sone so schön schien, passte das Motto des Festes "Gott, du hast die Welt so schön gemacht", umso besser. "Wenn alles wächst und blüht, dann fällt es leicht, dem Schöpfer zu danken."

Und der hat sich bei der Erschaffung der Welt viele Gedanken gemacht und viel Mühe gegeben, wie die Kinder eindrucksvoll vorführten. Gott hatte nämlich vor "unvorstellbar langer Zeit", als alles weit und leer war und tiefe, tiefe Dunkelheit herrschte, den Plan gefasst, diese Leere zu füllen. Als erstes schuf er Tag und Nacht und spannte darüber den Himmel samt den Planeten - Gott sei Dank, denn wie könnte sonst der begeisterte Astronom Pfarrer Zimmer die Sterne beobachten, sagte Gott mit einem Augenzwinkern. Der große, blaue Himmel, den die Kinder aufspannten, reichte dem Schöpfer aber nicht. Er schuf Meere, den Rothsee und die Thalach. Und weil das Land, das dadurch entstand, so langweilig war, ließ der Schöpfer bunte Blumen wachsen. Ein Beispiel dafür hatten die Kinder-Gärtnerinnen gleich parat: Schunkelnd sangen sie den Schlager "Tulpen aus Amsterdam" und alles schunkelte mit. Und für die Besucher gab es auch gleich noch selbst gebastelte Tulpen, die die Erzieherinnen großzügig verteilten.

Der Schöpfer wollte aber auch Lichter am Himmel, damit man Tag und Nacht unterscheiden kann. Deshalb erschuf er Sonne, Mond, Sterne und Planeten. Einen Tipp hatte er auch gleich noch: "Wenn ihr das Fernrohr erfindet, dann könnt ihr die Sterne ganz nah sehen und schicke Kalender basteln."

Mit Himmel und Erde war der liebe Gott recht zufrieden, aber der Rest war noch recht öd. Also schuf er bunte Vögel und glitzernde Fische und am nächsten Tag gleich noch Schweine, Esel, Schafe, Pferde dazu. Und er befahl den Tieren, sich so zahlreich zu vermehren "wie die Fledermäuse auf dem Turm von St. Gotthard". Als "Krone der Schöpfung" folgten schließlich am sechsten Tag die Menschen, die Gott ähnlich sein sollten und denen er alles schenkte, was er geschaffen hatte. Und damit landete er wirklich einen "Volltreffer", wie die Kinder in einem Lied im Brustton der Überzeugung sangen.

Mit allen diesen Schöpfungen hatte sich Gott aber fast übernommen und musste sich eingestehen: "Ich brauch mal Urlaub." Für alle, die einmal durchschnaufen müssen, schuf Gott deshalb den siebten Tag, den Sonntag. Und der gefiel den Kindern ganz besonders gut, denn "der Sonntag ist frei". Den genossen die Kleinen auch ganz gemütlich im Liegestuhl. "Er soll auch weiter dazu dienen, sich der Familie oder der Natur zu widmen oder auch einmal, um "einen Gottesdienst zu besuchen".

Nicht nur den lieben Gott hatte die Schöpfung stark gefordert, auch die Kinder. Sie mussten sich erst einmal am süßen und herzhaften Büffet stärken, bevor sie Schaukel, Rutsche und Sandkasten entern konnten. Die Eltern nutzten den Nachmittag, der von Heiner Maurers Blechhaufen musikalisch umrahmt wurde, zum gemütlichen Beieinandersitzen und zum Gedankenaustausch. Schließlich waren auch viele Eltern, deren Kinder erst ab September die Einrichtung besuchen werden, der Einladung zum Frühlingsfest gefolgt. Verschiedene Spielstationen, passend zum Thema Schöpfung, rundeten den Nachmittag ab, ebenso wie Aufführungen der "Dancing Girl Power" aus Heideck und der Tanzgruppe mit Andrea Meyer.