Thalmässing
Baugebiet ist ein Erfolg

Ausschuss nimmt Erschließungsanlagen im Areal "An der Leiten II" unter die Lupe Senioren wollen Fußweg zu Rewe

24.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Sommerliches Wetter hat sich der Bauausschuss für seinen Abstecher ins Baugebiet "An der Leiten II" ausgesucht. Auch wenn es regnet, dürfte die Entwässerung kein Problem sein, ergibt die Abnahme. - Foto: Luff

Thalmässing (luf) Eine lange Sitzung haben die Mitglieder des Thalmässinger Bauausschusses am Dienstag hinter sich gebracht. Zwar waren nicht außergewöhnlich viele Punkte abzuarbeiten. Doch nahmen sie die Erschließungsanlagen im Baugebiet "An der Leiten II" genau unter die Lupe. Jeden Schachtdeckel, jeden Sinkkasten öffneten die Arbeiter der Tiefbaufirma des Hilpoltsteiners Hans Gruber, um nachzusehen, ob für die Bruttokosten in Höhe von 609 000 Euro auch ordentliche Arbeit geleistet worden ist. Es ist - letztlich erfolgte die Abnahme ohne Mängel. Somit können auch die übrigen 19 Parzellen bald bebaut werden, ein Haus ist bereits am Entstehen.

20 Parzellen sind unterhalb der Grund- und Mittelschule im zweiten Abschnitt des Baugebiets entstanden, es ist gleichsam der Lückenschluss zwischen dem Bauabschnitt eins und der Weißenburger Straße. Sämtliche Bauplätze im Besitz der gemeinde seien entweder verkauft oder zumindest reserviert, teilte Bürgermeister Georg Küttinger (TL) mit. Kein Wunder, denn von der Anhöhe haben die künftigen Bewohner einen herrlichen Blick auf Stauf und den Kernort. Zwischen Baugebiet und Schule soll dem Bürgermeister zufolge noch ein Spielplatz entstehen, der von beiden Seiten genutzt werden kann.

Ein paar Kleinigkeiten fanden die Mitglieder des Bauausschusses denn aber doch zu kritisieren. Zum Beispiel einen hervorstehenden Granitrandstein, der ein wenig abgeschliffen werden soll, damit kein Autoreifen beschädigt wird. Und die Gestaltung der Pflasterung des öffentlichen Grundes am Leitenweg, der zum Baugebiet hinführt. Die Pflasterung führt nämlich spitz zum ersten Grundstück hin. "Das steht so im Plan, verteidigte sich der Bauunternehmer Hans Gruber, "wir müssen uns an die Grenzen halten."

Einen Plan hatte auch die Deutsche Telekom - allerdings war er ein kein sehr guter für den Konzern. Für die Kommune dafür aber umso besser. Für die Breitbandversorgung ist vor kurzer Zeit der Gehweg auf der einen Seite der Badstraße aufgerissen und somit wieder neu hergerichtet worden. Weil die Schule eine eigene Leitung bekommt, dafür aber wohl ein anderer Unternehmensbereich zuständig ist, verfuhr die Telekom mangels Absprache, wie Küttinger vermutet, auf der anderen Straßenseite genauso. Also existiert nun dort auch ein neuer Bürgersteig, den Hauptteil der Kosten trägt das Unternehmen. Der Unterbau des alten Gehwegs sei sehr bescheiden gewesen, erzählte Küttinger: "Da brauchen wir uns nicht zu wundern, warum es so ausgesehen hat."

Quasi nur aus dem Unterbau - Schotter - besteht ein Weg in Offenbau. Nicht verwunderlich, ist er doch als Feld- und Waldweg gewidmet. Allerdings besitzt der Weg beim Transportunternehmen Leitner längst die Funktion einer Anliegerstraße, weshalb die drei Privatleute dort einen Antrag gestellt hatten, ihn pflastern zu dürfen. Nach dem Willen des Ausschusses dürfen sie - allerdings wird die Kommune hierfür keinen Zuschuss bezahlen. Denn Durchgangsverkehr gebe es nicht, so die Begründung später im Sitzungssaal. Zunächst hatte sich der Ausschuss die Situation angesehen und den Anliegern klargemacht, dass die Pflasterung nicht mit einer Ersterschließung zu vergleichen sei. Dann würde die Straße mit Entwässerung und Laternen hergerichtet, doch hätten die Anlieger 90 Prozent der Kosten zu tragen.

100 Prozent muss die Eigentümerfamilie des neuen Rewe-Supermarkts für Bauten an ihrem Gelände tragen. Dies gilt auch für eine Anregung des Seniorenbeauftragten Reinhard Wenk (CSU), der dafür plädierte, einen barrierefreien Zugang in der Nähe der Fußgängertreppe zum Parkplatz zu schaffen. Dies wünschten vor allem Bewohner des Seniorenhauses Jura, so Wenk. Ansonsten müssten sie mit Rollator einen Umweg über den Radweg machen - der steil ansteigt und wohl rund 200 Meter beträgt. Werde kein Fußgängerüberweg geschaffen, entstünde vom Weg her vom Parkplatz an der Loge im Gras dennoch ein Fußweg, vermutete Karl Kirschner (FW) - "der ist natürlich nicht für den Rollator geeignet".

Eine Viehhalle samt Ställen, Verwaltungsgebäude und einer Wohnung für den Betriebsleiter darf ein Privatmann in Eysölden vorerst nicht bauen. Die Kommune hat für das Areal, auf dem dieses Grundstück liegt, eine Veränderungssperre erlassen, da sie einen Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet ausarbeiten lässt. Dieser Plan ist noch nicht fertig; Ausnahmen schon jetzt wollte der Ausschuss nicht zulassen.