Thalmässing
Badespaß für 300 Pfoten

Zweiter Hundeschwimmtag in Thalmässing Goldener Spätsommer lockt viele Besucher ins Freibad

25.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Die anfängliche Scheu vor dem Wasser hält bei den Vierbeinern nicht lange an. Nach kurzer Eingewöhnung geht es für einige Hunde ins tiefere Schwimmerbecken. - Fotos: J. Karch

Thalmässing (HK) Zum zweiten Mal überhaupt hat das Freibad Thalmässing am Samstag seine Pforten für die vierbeinigen Badefreunde geöffnet. Das Hundeschwimmen fand selbstverständlich nach der eigentlichen Badesaison statt. Dutzende Hundebesitzer und Zuschauer nutzten das Angebot.

Zwei Wochen nach Saisonende ist das Wasser schon kühl, die ersten Herbstblätter treiben auf dem Wasser im Becken. Chlor gibt es darin nicht mehr. Weshalb das Freibad noch einmal zu einem großen Badetag eingeladen hat - allerdings für besondere Gäste. An diesem einen Tag ist die Zielgruppe nämlich vierbeinig. "Der erste Hundeschwimmtag ist im vergangenen Jahr sehr gut angekommen und das Interesse nach einer Wiederholung war das ganze Jahr über groß", beschreibt Julian Karch von der Gemeindeverwaltung den Grund, warum sich die Kommune für eine Wiederholung des Spektakels entschieden hat. Weil es in der Umgebung einmalig ist, war schon abzusehen, dass wieder zahlreiche Hundebesitzer mit ihren Tieren zum Planschen kommen würden.

Schon am Vormittag ist dementsprechend viel Trubel geboten. Bei regem Kommen und Gehen toben während der nächsten Stunden ständig 20 bis 30 Hunde über die Liegewiese und durch das Wasser. Einzig Benno schreitet zunächst nur anmutig am Beckenrand entlang. Der fünfjährige Neufundländer ist mit seinem mächtigen Kopf, dem dichten Fell und 68 Kilogramm Gewicht eine imposante Erscheinung. Die Rasse wurde ursprünglich von Fischern in Kanada als Arbeitshund im Wasser eingesetzt und tut heute in Italien als Wasserrettungshund auf Bootspatrouillen auf dem Mittelmeer und in Rettungshubschraubern im Bereich der oberitalienischen Seen Dienst. "Benno ist noch kein großer Schwimmer", sagt dagegen dessen Besitzer Christian Porsche. "Das liegt auch daran, dass er wegen seiner Größe in allen umliegenden Gewässern einfach stehen kann", erzählt er und lacht. Das zeigt sich auch im Freibad, als er mit einem deutlich kleineren Labrador um die Wette nach einem Spielzeug jagt.

Damit bei allem wilden Toben alles gesittet zugeht, sind Ralf und Otto Somann von der gleichnamigen Hundeschule und Tierpension in Ruppmannsburg gekommen. Neben dem einen oder anderen Tipp geben sie an dem Tag auch Schwimmunterricht.

Ralf Somann hebt Zorro behutsam ins Wasser. Der anderthalbjährige Dackel-Rehpinscher-Mischling gehört zu den kleinsten Teilnehmern des Tages. Mit seinem Herrchen Tobias ist er das erste Mal dabei - und meistert seine Aufgabe mit Bravour: Sobald Somann ihn loslässt, paddelt er schnell zu seinem jungen Besitzer zurück. Daneben fischen zwei Wasserratten eine Baywatch-Boje in Miniaturformat aus dem Wasser.

Die echte der Wasserwacht bleibt glücklicherweise trocken. Die Wasserretter sind zur Absicherung noch ein letztes Mal in dieser Saison im Einsatz. Retten müssen sie an diesem Samstag aber lediglich ein abgedriftetes Hundespielzeug. Ansonsten können sie - wie die Zuschauer am Beckenrand - entspannt die Spätsommersonne genießen. Dank der professionellen Betreuung ist das große Rudel zwar quirlig, aber friedlich. Gute Schwimmer sind die meisten Hunde sowieso. Und Zoley mit ihrem sehr dicken, schweren Fell sowie Einstein, der gerade erst eine Nervenentzündung auskuriert hat und noch etwas unsicher auf den Beinen ist, tragen zur Sicherheit Hunde-Schwimmwesten. Also wird stundenlang gespritzt, mit den Pfoten gepatscht und nach Wassertropfen geschnappt.

"Sehr zufrieden" zeigt sich Karch am Nachmittag mit dem Hundebadetag. Er lobt die ehrenamtliche und "unverzichtbare Unterstützung" durch Vater und Sohn Somann - und freut sich auch über die Zaungäste: "Dieses Jahr sind auch viele Zuschauer da", registriert er die Schar der Neugierigen. Bei einem letzten Freibad-Eis beobachten diese begeistert Jule, die schon im vergangenen Jahr ausdauernd geschwommen ist; diesmal hechtet sie filmreif mit Anlauf ins tiefe Wasser und schwimmt locker 100 Meter am Stück.

Nur ein Problem bleibt an diesem Tag: "Wir hätten Ersatzhosen und eine zweites Paar Schuhe und Socken mitbringen sollen", erkennen einige Teilnehmer, als zwei Bernhardiner großzügig Wasser mit an den Rand tragen und mit Schwung aus ihrem Fell auf die Umstehenden verteilen.