Thalmässing
Aus für Eysöldener Kläranlage

Das Ziel ist eine einheitliche Gebühr für alle Straßenbeleuchtung statt Flutlicht am Hartplatz

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Eine Sanierung der Kläranlage Eysölden ginge richtig ins Geld. Darum wird das Abwasser künftig nach Thalmässing geleitet. Bislang diente die Kleine Roth als Vorfluter. Die gesetzlichen Grenzwerte der Reinigung liegen hier deutlich höher als im Falle der Thalach. - Foto: Luff

Thalmässing (HK) Nun steht es fest: Das Abwasser aus Eysölden wird künftig nach Thalmässing geleitet. Bürgermeister Georg Küttinger (TL) bezeichnete die Entscheidung als "Quantensprung", die am Ende langer Überlegungen und Berechnungen stehe.

Schon in einer Informationsveranstaltung Ende Oktober war deutlich geworden, wohin die Reise in Sachen Abwasserentsorgung geht: Eysölden, Steindl und Tiefenbach werden ihr Abwasser in Richtung Thalmässing schicken. Denn die wasserrechtliche Erlaubnis für die Kläranlage in Eysölden läuft Ende 2020 aus und "ohne einen massiven baulichen Eingriff", wie Küttinger sagte, kann sie nicht weiterbetrieben werden.

Zwei realistische Varianten standen am Ende fest: Generalsanierung der Eysöldener Anlage oder Überleitung nach Thalmässing. Letzteres sei, so der Rathauschef "aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht die beste Lösung", für die sich die Mitglieder des Marktrates am Dienstagabend einstimmig entschieden.

Für den Neubau des Pumpwerks und der Druckleitung belaufen sich die Kosten laut dem Ingenieurbüro Klos auf etwa 2,3 Millionen. Die maximale Fördersumme für dieses Vorhaben beträgt 150 Euro pro Meter Abwasserleitung. Bei insgesamt 5670 Metern würde das insgesamt 850 500 Euro bedeuten. Eine Sanierung der Anlage würde dagegen nicht gefördert werden.

Auch die Gebührenentwicklung war bei der Informationsveranstaltung bereits vorgestellt worden: Bei einem Anschluss soll die Gebühr für alle 2,34 Euro je Kubikmeter betragen - in Eysölden wäre das sogar weniger als bisher (bisher 2,55 Euro), im Kernort mehr (1,85 Euro).

Saniere man die Kläranlage jedoch, erklärte Küttinger, würde sich die Gebühr sprunghaft auf 8,05 Euro erhöhen. Das spricht gegen die Sanierung und das langfristige Ziel: eine einheitliche Gebühr für alle. Mit dem Zusammenschluss der beiden größten Gemeindeteile hätte man "für die Zukunft eine riesengroße Hürde genommen", sagte Küttinger.

Heinz Müller (CSU) wollte von Ingenieur Heinrich Wägemann wissen, wie es mit Stetten aussehe. Weil es dort nur um die Ableitung des Schmutzwassers gehe und es sich um wenige Häuser handle, gebe es wohl kein Problem, antwortete dieser. "Stetten bringt man relativ leicht unter." Problematischer wäre Stauf. Denn dort müsse man ein Trennsystem einführen, wenn man einmal einen Anschluss beabsichtige, sagte Küttinger. Es sei überlegt worden, "im Zuge der Kreisstraße einen Kanal mit rein zu verlegen, aber das ist ein ganz schönes Eck und das steht finanziell in keinem Verhältnis".

Man gehe heute "einen ersten großen Schritt", war sich der Bürgermeister sicher und teilte mit, dass mit der Überleitung von Eysölden "nun schon acht Gemeindeteile - Thalmässing, Eckmannshofen, Reinwarzhofen, Ruppmannsburg, Eysölden, Steindl, Tiefenbach und Ziegelhütte - zentral entwässert werden".

Bewegung kommt auch in die Sanierung des Hartplatzes und der Laufbahn an der Grund- und Mittelschule Thalmässing. Kritische Punkte waren schon bei der ersten Vorstellung in der Sitzung im Juni Flutlicht und Volleyballplatz. Fast fertiggestellt ist dagegen der Spielplatz. "Wegen des schlechten Wetters konnten wir den Fallschutz nicht mehr einbauen", sagte der Bürgermeister. Peter Knoll vom Bauamt erläuterte die Anlagen auf der anderen Seite der Schule. Sie sollen saniert werden, außerdem soll es einen Weg vom Baugebiet her geben.

Die Kosten werden, da es sich um schulische Freisportanlagen handelt, gefördert. Für die Belagssanierung, die Linierung und die Basketballkörbe belaufen sie sich auf etwa 102 650 Euro, für die Zaunanlage auf 19 300 Euro und für die Pflasterfläche auf 12 000 Euro. Das sind insgesamt 133 950 Euro.

"Nicht gefördert wird dagegen das Flutlicht", sagte Knoll. "Die Anlage ist defekt und kann nicht mehr repariert werden", darum stellte er dem Gremium zwei Möglichkeiten vor: eine Erneuerung mit zwei 14 Meter hohen Masten und LED-Lampen oder zwei Straßenlampen mit zehn Metern Höhe. Die zweite Variante ist mit 8000 Euro deutlich günstiger als die erste mit 27 400 Euro. Die N-Ergie habe Straßenlaternen schon an anderen Orten aufgestellt, fügte Knoll hinzu.

Torsten Hahn (FW) hielt das für ausreichend. "Im Sommer braucht man es nicht. Und wenn es stürmt und schneit, spielt nach acht Uhr auch keiner mehr dort." Heinz Müller fragte sich, wie viel die Straßenbeleuchtung tauge. "Es muss schon ein Licht da sein, nur dafür, dass da eine Funzel brennt, brauche ich es nicht." Er kenne sich nicht aus, "aber lieber etwas mehr Geld ausgeben, damit Sport auch möglich ist".

Es sei ein Trainingslicht, sicher keine Wettkampfbeleuchtung, sagte Knoll, man könne bei Bedarf die Wattzahl erhöhen. Fritz Loy (FW) plädierte dafür, gleich die Stromleitungen für die Beleuchtung zu verlegen, auch wenn Schotter vergleichsweise einfach aufzubaggern sei.

Man solle auch gleich alle Pfosten austauschen, meinte Johannes Mailinger (CSU). Zuerst war überlegt worden, nur die deutlich maroden auszutauschen. "Aber man kann ja nicht überall reinschauen", sagte Mailinger.

Vorerst nicht umgesetzt wird das Volleyballfeld, das man neben dem Hartplatz angelegt hätte. Eine Firma habe ein Angebot von 32 500 Euro gemacht, sagte Knoll. Die Verwaltung schlage angesichts des Preises vor, dass der TV 06 Thalmässing den nahe gelegenen Platz beim Freibad nutze. "Wenn der Sportverein rein will, kriegen sie den Schlüssel", sah Küttinger das ganz pragmatisch. Hahn sagte, die hohen Kosten schockten ihn, die Lösung reiche völlig, "da wir wohl auch in den kommenden Jahren keine Volleyballhochburg werden".

Michael Kreichauf (CSU) meinte, es sei besser, das Geld zu nehmen und es "in den Unterhalt der zwei vorhandenen Plätze zu stecken". Das Gremium entschied sich einstimmig für die Sanierung des Hartplatzes mit zwei LED-Straßenleuchten.