Tautenwind
Brandstiftung: Geständnis widerrufen

31.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Tautenwind (mmr) Schwere Vorwürfe gegen die Kriminalpolizei erhebt der mutmaßliche Brandstifter von Tautenwind via Anwalt: Wie der Nürnberger Verteidiger Volker Rank im Namen seines Mandanten mitteilt, habe dieser nach dem Brand seines Hauses im August ein falsches Geständnis abgelegt. Das sei „nur unter starkem Druck der Polizei“ während des Verhörs zustande gekommen.

Jetzt widerrufe sein Mandant die damaligen Aussagen, teilte Volker Rank dem Hilpoltsteiner Kurier per Fax mit.

Darin steht, dass seinem Mandanten von Seiten des zuständigen Kripobeamten ausdrücklich nahegelegt worden sei, die Tat zu gestehen. „Andernfalls würde man ihn und auch seine Ehefrau bei der Polizei behalten und die Kinder, die während des Verhörs schon viele Stunden alleine zu Hause waren, abholen lassen und in einem Heim unterbringen.“ Dies habe sein Mandant keinesfalls gewollt und habe „nach stundenlangem Polizeiverhör den ihm vorgetragenen falschen Sachverhalt schließlich allein aus Sorge um seine Kinder gestanden“, heißt es in dem Fax.

Am 2. August war in einem Mehrfamilienhaus im Heidecker Ortsteil Tautenwind ein Feuer ausgebrochen und die Erdgeschosswohnung vollständig ausgebrannt – der Schaden lag bei etwa 100 000 Euro. Das Polizeipräsidium Mittelfranken teilte vor zehn Tagen mit, dass sie den Mann der schweren Brandstiftung überführt habe. „Er räumte sie in vollem Umfang ein.“

Der Staatsanwaltschaft liegt das Schreiben des Anwalts vor, wie deren Sprecherin Antje Gabriels-Gorsolke bestätigte. „Die Umstände werden geprüft“, gab sich die Sprecherin wortkarg. Das Ermittlungsverfahren liege derzeit noch bei der Polizei. In dessen Rahmen werde geprüft, ob die Vorwürfe zutreffen. Wenn dies der Fall sei, werde „das Erforderliche veranlasst und gegebenenfalls ein Ermittlungsverfahren eingeleitet“, sagte Gabriels-Gorsolke. „Aber das ist völlig offen.“