Hilpoltstein/Roth (HK) Wenn das Landwirtschaftsamt Roth zur offiziellen Eröffnung der Spargelsaison ruft, dann kommen alle - und manchmal sogar noch ein paar mehr. Wie in diesem Jahr, wo Bayerns neuer Ministerpräsident Markus Söder dem Event seine Aufwartung macht.
Natürlich muss der Ministerpräsident aus Franken auch ein Stängelchen Spargel höchstpersönlich stechen. Und - das wird ausdrücklich betont - geschieht das auf einem richtigen Spargelfeld, und nicht wie in München, wo einst Erde samt Spargel herangekarrt wurden. Die Wahl fiel auf den Hof von Hans Hochmeyer in Brunnau, das zur Marktgemeinde Allersberg gehört. Knapp ein Hektar bewirtschaften Hochmeyer und seine Familie mit der wertvollen Sonderkultur.
Danach geht es mit Schwung ins Landwirtschaftsamt, wo die "Genussakademie in unserer Region", sprich, die Lehrkräfte und Studentinnen der Hauswirtschaftsschule zeigen, welche geschmackvolle Vielfalt im Spargel steckt. Zu Tisch geladen ist neben Markus Söder die gesamte politische Spitze des Landkreises, dazu Spargelerzeuger und weitere Vertreter der Landwirtschaft sowie die Fränkische Spargelkönigin Theresa Bub, die aus der Gemeinde Kammerstein und damit aus dem Landkreis Roth stammt.
Mit dem Genuss wird es dann für Markus Söder nichts, der Zeitplan ist eng geschnitten. Gerade mal ein paar Happen von der Vorspeise - unter anderem Spargelcrème Brulée - reichts es und für ein paar Worte: Ein typisch fränkischer Genuss sei der Spargel, sagt Söder. Man versuche es zwar weltweit: "Aber unserer ist der Beste." Außerdem verrät er, dass sein Favorit ganz klassisch Salat und dazu Bratwürste sei.
Seit rund 20 Jahren zelebriert das Amt für Landwirtschaft die Eröffnung der Spargelsaison. Seither hat sich der Rother Spargel - natürlich im Schlepptau des fränkischen, der seit fünf Jahren eine EU-geschützte Bezeichnung trägt - prächtig entwickelt. 51 Erzeuger bauen den Rother Spargel auf 66 Hektar an. Das entspricht ziemlich genau 6,6 Prozent der fränkischen Produktion. Denn Franken hat mittlerweile die 1000-Hektar-Marke bei der Anbaufläche geknackt, wie die Vorsitzende des Erzeugerverbandes, Miriam Adel, verrät. Davon seien weit über die Hälfte zertifiziert.
Rainer Messingschlager
