Stauf
Ehrenamtlicher Einsatz fürs Museum

Im Haus von Michael Kirschner ist kleinbäuerliches Leben früherer Zeiten zu sehen – Letzter Öffnungstag in diesem Jahr

01.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Blumen für die Damen: Erich Lettenmayer überrascht seine Frau Frieda, Gretel Simon, Babette Stromberger und Ruth Wießmeier (von links) mit Blumensträußen. Sie kümmern sich um die Sauberkeit im Michael-Kirschner-Kulturmuseum in Stauf. - Foto: Luff

Stauf (luf) Das Haus ist sauber geputzt und hergerichtet, die Gäste können kommen. Die Staufer Dorfgemeinschaft freut sich auf Sonntag, den 4. Oktober.

 An diesem Tag von 13 bis 17 Uhr wird das Michael-Kirschner-Kulturmuseum in der Dorfmitte von Stauf heuer zum letzten Mal geöffnet sein. Mit schwungvoller Unterhaltungsmusik von Helmuth Kinniger (Mundharmonika und Gitarre) und Franz Gruber (Akkordeon) wird der letzte Öffnungstag ausklingen. Auch die einzigartigen Insekten- und Pflanzenmakroaufnahmen der beiden Hobbyfotografen Rudi Aurnhammer und Heiko Würth aus Eckersmühlen sind im Café des Museums zu sehen.

Dafür, dass sich die vielen Besucher während der Saison von Mai bis Oktober in dieser altehrwürdigen Hofstelle rundum wohlfühlen können, zeichnen vier Frauen verantwortlich, denen jetzt Erich Lettenmayer, der langjährige Vorsitzende des Dorfvereins, mit einem Blumenstrauß gedankt hat.

Ruth Wießmeier, Babette Stromberger, Gretel Simon und Frieda Lettenmayer sind es, die beständig für Ordnung und Sauberkeit im Kulturmuseum sorgen. Sie kehren, putzen, wischen das ganze Jahr hindurch, damit das Kleinod inmitten des Landes um Stauf strahlt, sie erhalten die drei Häuser des Museums, das die Dorfgemeinschaft nach dem Tod von Michael Kirschner im Jahr 2000 hergerichtet hat. Am Ende der Museumssaison sei Zeit, den guten Geistern des Hauses auch einmal Dank auszusprechen, sagt Erich Lettenmayer, der die fleißigen Frauen mit den Blumen überrascht. Denn ohne solches unentgeltliche Engagement wäre der Betrieb in seiner jetzigen Form wohl nicht aufrechtzuerhalten. Sogar im Alter von 82 Jahren, müht sich Babette Stromberger, die Ältestes des Quartetts noch redlich für das Haus ab.

Zu tun gibt es in der Tat genug, denn das Museum besteht aus drei Häusern: der alten Wohnstube des früheren Besitzers und Landwirts Michael Kirschner, der Scheune und einem Café mit Ausstellung im rückwärtigen Teil der Hofanlage.

Geöffnet hat das Michael-Kirschner-Kulturmuseum am Sonntag wie gewohnt in der Zeit zwischen 13 und 17 Uhr. Dann schließt es bis bis zum Mai des kommenden Jahres seine Pforten. Wann genau das Museum die Saison 2016 eröffnen wird, steht laut Erich Lettenmayer noch nicht fest. Denn gewöhnlich folgt dem großen Eröffnungstag am 1. Mai ein weiterer Sondereröffnungstag an Christi Himmelfahrt, wenn bei Stauf ohnehin ein gemeinsamer, großer Freiluftgottesdienst der Thalmässinger Kirchengemeinden gefeiert wird. Dieser Feiertag ist diesmal aber bereits am 5. Mai, also sehr knapp nach der üblichen Eröffnung. „Wir werden uns etwas einfallen lassen“, kündigt Erich Lettenmayer lächelnd an.