Spalt
Hier schmeckt es nachhaltig

Acht gastronomische Betriebe unserer Region haben es in den "Slow Food Genussführer" geschafft

27.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Acht neue Gasthäuser der Region haben es in den neuen Slow Food Genussführer geschafft. In Spalt nehmen sie ihre Urkunden entgegen. Tourismusverbands-Geschäftsführer Hans-Dieter Niederprüm (hinten, links) und Dieter Popp (hinten, 3. v. links) gratulieren. - Foto: Leykamm

Spalt (HK) Der neue "Slow Food Genussführer Deutschland 2017/18" ist ein echter Wälzer geworden. Auf fast 600 Seiten ist er gespickt mit Informationen über gastronomische Betriebe, die auf Empfehlungen von anonymen Gruppen hin getestet wurden. In dem kulinarischen Tippgeber finden sich auch aus unserer Region acht Gasthäuser wieder.

Deren Vertreter nahmen nun im Spalter Kornhaus ihre Urkunden in Empfang. Neu dabei sind in der nunmehr dritten Auflage des Werkes die Gastwirtschaft "Forster" im Spalter Ortsteil Güsseldorf, der Landgasthof "Siebenkäs" in Pleinfeld sowie das Gasthaus "Limbacher" und das Landhotel "Zur Sonne", beide aus Herrieden.

Das Quartett gesellt sich so zu den vier Einrichtungen dazu, die bereits in der letzten Ausgabe vertreten waren und sich nun neuerlich erfolgreich den Tests stellten. Es sind dies der historische Gasthof "Gentner" in Spielberg, das Landgasthaus "Zur Linde" in Stirn sowie der Landgasthof "Schäfer" in Enderndorf und der Hotel-Gasthof "Zur Sonne" in Pappenheim.

Damit hat sich die Zahl der Gastrobetriebe aus den Landkreisen Ansbach, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen und damit aus dem Bereich des Convivium - so die Bezeichnung für eine regionale Slow-Food-Gruppe - Altmühlfranken verdoppelt, zeigte sich dessen Leiter Dieter Popp bei der Feierstunde erfreut. Die Steigerungsrate sucht deutschlandweit ihresgleichen, insgesamt kamen aber stolze 150 neue Gasthäuser hinzu, so dass nun über 500 Gastrobetriebe im Slow Food Genussführer besprochen werden.

Am Tag der Urkundenverleihung wurde parallel hierzu in Berlin das hiesige kulinarische Erbe nach außen transportiert und der neue Gennussführer offiziell vorgestellt. Dass die Urkunden für hiesige Betriebe im Museum "HopfenBierGut" Spalt verliehen wurden, kam nicht von ungefähr. Denn die Stadt ist die 15. international anerkannte "CittaSlow" in Deutschland und damit Teil der "Slow Food"-Initiative, einer weltweiten Bewegung, die sich für eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens und Trinkens einsetzt.

Entsprechende Maßstäbe werden auch an die im Genussführer verzeichneten Betriebe gestellt: "Regionale und saisonale Produkte sollen hier verarbeitet werden", erklärte Popp. Und zwar mit dem Gespür für die Genusstradition vor Ort.

Um die Kochkunst geht es freilich auch, aber nicht nur. Vor allem gilt es, geschmackvoll ohne "Aroma-Booster" zu würzen. Familienfreundliche Preise, einladendes Ambiente und guter Service auch an hochfrequentierten Tagen sollen die Testgruppen überzeugen. Mindestens zwei von ihnen bewerten getrennt die Betriebe, ein Gesamtnotendurchschnitt unter 2,0 ist dann die Eintrittskarte in das Nachschlagewerk. Wer es nicht geschafft hat, bekommt gerne "eine zweite Chance". Da die Tester ja auf Empfehlungen von Gästen hin tätig werden, dürfe man nicht im Umkehrschluss davon ausgehen, dass die im Genussführer nicht aufgeführten Betriebe dessen Kriterien zwangsläufig nicht entsprechen, sagte Popp.

Dass die in der aktuellen Auflage vertretenen acht Gasthäuser unserer Region zurecht dort aufgeführt sind, bestätigte in Spalt nicht nur Testerin Stefanie Hoffmann aus Dinkelsbühl, sondern auch Hans-Dieter Niederprüm, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fränkisches Seenland. Er sei schon bei allen zu Gast und immer zufrieden gewesen. Auch seitens seines Verbandes werde man gezielt auf die ausgezeichneten Betriebe verweisen, die sich neben einer Urkunde auch einer Plakette erfreuen können, um selbst die eigene Qualität nach außen tragen zu können.

Für jeden der acht Gasthäuser wurde auch ein Pate ernannt, der Anregungen aufnimmt und weitergibt. "Slow Food" erhoffe sich so einen "konstruktiven, regelmäßigen Dialog", erläuterte Popp. Und dies auch mit dem Rest der Branche, denn derzeit schwärmen die Tester schon wieder aus, um fürs "Convivium Altmühlfranken" etwa ein Dutzend Betriebe für die nächste Auflage zu testen. Schon mit der aktuellen seien auf der deutschen Landkarte "viele weiße Flecken verschwunden."

Der Genussführer hat eine Auflage von 30 000 Exemplaren und kostet 24,95 Euro. Pro Seite wird ein Gasthaus besprochen. Neben den Besonderheiten und harten Fakten sind auch Preisspannen bei den Hauptgerichten oder die Zahlungsmöglichkeiten aufgeführt. In zwei Infoteilen erfährt der Leser Wissenswertes und Kurzweiliges zu Bier, Brot, Fisch, Fleisch und Wein. Gut dürfte beim Schmökern auch das ABC der regionalen Spezialitäten ankommen.