Spalt
"Autobahn durch die Altstadt" vermeiden

Gestaltung der Straßen beschäftigt Spalter Stadtrat Nachtfahrverbot für Laster im Gespräch

22.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Flüssigen Verkehr gewährleisten und Engstellen für die Fußgänger beseitigen - die Neugestaltung der Hauptstraße stellt vor große planerische Herausforderungen.  Bürgermeister Udo Weingart (Mitte) und die Vertreter des Seniorenbeirates Bernard Gropper (links) und Georg Eichhorn weisen vor Ort auf die Probleme hin. - Foto: Leykamm

Spalt (lkm) Gerade entsteht in Spalt ein neuer Kreisverkehr, die davon ausgehenden Verkehrsarme bedürfen der Neugestaltung. Die Sanierung der Hauptstraße wird die Hopfen- und Bierstadt jahrelang beschäftigen. All dies war Thema bei der jüngsten Stadtratssitzung, bei welcher Planer Manfred Klos als Chef des gleichnamigen Ingenieurbüros über den aktuellen Stand der Dinge referierte, was fast zwei Dutzend Besucher anlockte.

Die Ortsdurchfahrt werde "einen Schwerpunkt bei den Investitionen" der kommenden Jahre bilden, machte zu Beginn Bürgermeister Udo Weingart deutlich. So hatte man das auch bei einem "runden Tisch" gesehen, der eine Woche vor der Sitzung getagt hatte. Fraktionsvorsitzende sowie Vertreter der Zunft, des Arbeitskreises städtebauliches Entwicklungskonzept (SEK) und des Seniorenbeirats waren sich hier einig. Es dürfe keine asphaltierte "Autobahn" durch die Altstadt geben, sondern ein neues Konzept müsse sowohl die Belange von Fußgängern, Auto- und Fahrradfahrern, Gewerbetreibenden und Anwohner berücksichtigen - so eine Forderung.

Die Grundplanung werde bis 2018 wie gewünscht stehen, stellte Klos nun an der Stadtratssitzung in Aussicht, inklusive zweier Alternativen. Er machte allerdings auch klar, dass die konkurrierenden Interessen schwer unter einen Hut zu bringen seien. Es gelte ein gewichtiges Verkehrsproblem zu lösen und dabei gleichzeitig die Wohn- und Aufenthaltsqualität zu verbessern. Die Priorität fürs Staatliche Bauamt sei dabei klar - es wolle "flüssigen Verkehr" möglichst ohne Hindernisse. Bereits im Frühjahr wolle er einen ersten Konzeptentwurf vorlegen.

Die Planungen könnten aber auch nur "im Einklang mit der Bevölkerung" geschehen, weswegen es auch so manche Anliegerversammlung gäbe. Die Ortsdurchfahrt "soll ja unser Wohnzimmer werden", so Klos. Doch der "Mehrwert für die nächsten Jahrzehnte" (Weingart) ist nicht so einfach zu erzielen. Mehr Grün wie gewünscht gehe zum Beispiel auf Kosten von Parkplätzen, erläuterte der Planer. Es stehe alle Beteiligten eine große Kraftanstrengung ins Haus und es wäre schade, wenn es am Ende bloß eine Deckenerneuerung herauskäme. Das könne nicht sein, bekräftigte Weingart, denn: "Die Regierung wollte ein SEK - und die SEK-Arbeitskreise wollen eine Erneuerung der Hauptstraße".

Auch ein Lastwagendurchfahrtsverbot von 22 bis 6 Uhr stand im Raum, nachdem langjährige Bemühungen um ein Tempo-30-Limit nicht erfolgreich waren. Ob ein solches Verbot sinnvoll ist, wird nun geprüft, Anlieger und Lieferanten seien auszunehmen. Mit Transparenten soll zudem ermuntert werden, freiwillig die Tachonadel nicht über die 30 hochschnellen zu lassen.

Fährt man eines Tages über den neuen Kreisel nicht in die Hauptstraße, sondern auf die Kreisstraße RH 13 nach Enderndorf, wird man in ein paar Jahren auch dort Veränderungen feststellen. Denn im Zuge von neuen Wasserleitungen und Kanalrohren eröffnet sich auch die Chance, gestalterisch einzugreifen und die Straße an der Engstelle nach dem Kreisel etwas zu verschieben. Der Landkreis habe hierzu grünes Licht gegeben, so Klos. Sache der Stadt sei die Anlage eines neuen Gehwegs auf einer Länge von etwa 300 Metern, wofür Kosten von 120 000 Euro angenommen werden - ein Zuschuss stehe aber in Aussicht. Klos plädierte für das Vorhaben, sei jener Stadtausgang doch "das Eingangstor zum Brombachsee". Vom Kreisel geht es zudem weiter in die Albrecht-Achillesstraße, die auch der Neugestaltung bedarf. Das Grundkonzept ab dem "Bayerischen Hof" steht dabei schon. Beim fehlenden Stück in Richtung Kreisverkehr gilt es nun Grundstücksfragen zu klären.