Heideck
Solider Haushalt ruft leise Kritik hervor

Heidecker Fraktionsvorsitzende mahnen im Stadtrat Sanierung der Grundschule an

25.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:01 Uhr
Die Sanierungsarbeiten am Heidecker Freibad laufen auf Hochtouren, frühestens Mitte Juni werden die generalüberholten Becken überholt. −Foto: Meyer

Heideck (HK) Einstimmig, aber nicht ganz einmütig hat der Stadtrat Heideck am Dienstagabend den 12,4 Millionen Euro schweren Haushalt für das Jahr 2018 verabschiedet. Aus den Reihen der Fraktionsvorsitzenden gab es auch Kritik daran, dass Bürgermeister und Verwaltung so manches Vorhaben nicht energisch genug vorantreiben würden.

Auf den ersten Blick sehe der Haushalt "unspektakulär" aus, erklärte Bürgermeister Ralf Beyer (FW) eingangs. Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf gerade einmal rund vier Millionen Euro. Aber wenn man die Haushaltsreste einbeziehe, also die Posten, die zwar im vergangenen Jahr schon eingestellt waren, aber erst heuer abgerufen werden, schnelle das Volumen auf mehr als das Doppelte hoch. Beispielsweise werden Rechnungen für die Freibadsanierung erst in diesem Jahr fällig. "Dann ist das schon ein Riesenbrocken", stellte Beyer fest.

Allerdings liege genau darin wieder das Positive. Wichtige Arbeiten würden abgeschlossen, ob es nun die Sanierung des Freibads sei oder der Anschluss der Ortsteile an die Kläranlage Heideck. Es gelte eben, auch bei aktuell hohen Baupreisen die Pflichtaufgaben abzuarbeiten, betonte Beyer. "Wir haben viel Geld in die Hand genommen." Beim Schuldenstand von 6,8 Millionen Euro zum Jahresende "werden wir aber dann wohl die rote Laterne im Landkreis haben", gestand der Bürgermeister. Aber dem stünden eben auch millionenschwere Investitionen entgegen, die zum Teil durch Gebühren in den kommenden Jahrzehnten wieder hereinkämen. "Es sieht zwar schlimm aus, ist aber nicht so dramatisch." Und mit dem Kauf von Grundstücken in Höhe von 300000 Euro steigere man das Vermögen der Stadt. "Unter dem Strich haben wir eine gute Entwicklung."

Ralf Beyer verwies auch auf die Investitionen für die folgenden Jahre bis 2021. Die Sanierung des Hauses St. Benedikt, die Gehwegerneuerung in der Hauptstraße, Sanierungen von Wasserleitungen und nicht zuletzt die Innensanierung der Grundschule. "Die Schule müssen wir endlich zum Abschluss bringen", erklärte Beyer.

Darauf hoffen auch seine Parteikollegen im Stadtrat. "Hier schleppen wir leider nach wie vor einen Haushaltsrest von 529000 Euro durch die Bücher", sagte FW-Fraktionssprecher Rudolf Schmidler. "Die Schule ist unser wichtigstes Zukunftsprojekt, die seit langem geplante Sanierung muss nun zeitnah durchgeführt werden." Insgesamt beurteilte er den Haushalt als "gute Basis" und "schlüssig". Um in Zukunft die Finanzen aufzubessern, müsse die Stadt für die Ansiedlung von Neubürgern und Gewerbe sorgen. Die Hoffnung auf einen großzügigen Zugang zu den Fördertöpfen des Staates hingegen hat er "weitgehend begraben".

Monika Meyer