Sindersdorf
Viele Vögel sterben an Glasflächen

20.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:28 Uhr

Sindersdorf (rz) Mit einem Foto von Hunderten an einem Hochhaus in Toronto zu Tode gekommenen Vögeln begann LBV-Kreisgruppenschriftführer Ekkehard Wagner seinen Vortrag über den Vogeltod an Glasflächen. "Wie hoch schätzen Sie die Zahl der an Fenstern in Deutschland in einem Jahr verunglückten Vögel", fragte er und gab die Antwort gleich selbst: "Es werden zwischen 7 und 20 Millionen geschätzt." Die Glasflächen an Gebäuden hätten in den vergangenen Jahrzehnten weltweit zugenommen.

Mit Ver- und Entspiegelung, Einfärbung und Bedruckung könne man Fassaden vielfältig gestalten. "Vögel können Hindernisse schnell umfliegen. Spiegelnde und transparente Hindernisse können sie aber nicht sehen", erklärte Wagner. Sehr oft führe deshalb der Anprall zum Tode. "Auch die nachts beleuchteten Gebäude leiten die Vögel in die Falle", berichtet Wagner. Hinzu kommen Pflanzen hinter transparenten Flächen und gläserne Bushäuschen.

Außerdem erklärte Wagner, wie die Forschung mit Referenz- und Testflächen in Flugtunneln die Effizienz der Gläser testet. "Bei hochwirksamem Vogelschutzglas betragen die Anflüge weniger als zehn Prozent. Die aufgeklebten Greifvogelsilhouetten bezeichnet Wagner als wirkungslos. Gut geeignet seien vertikale, schwarz-orange Punktstreifen. Am besten sind aber kleine Kreise von 18 Millimetern Durchmesser und einem Mittelpunktabstand von 32 Millimetern. "Wenn Sie aber ihre Fenster vier Jahre lang nicht putzen, ist das der beste Vogelschutz", so Wagner.