Schwabach
Tischnachbarn mit Bierglas attackiert

41-Jähriger verletzt in Rother Pizzeria einen Gast Richterin verhängt Haftstrafe auf Bewährung

11.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:49 Uhr

Schwabach/Roth (rsc) Eine Pizzeria im Herzen der Kreisstadt scheint für einen 41-jährigen Rother kein gutes Pflaster zu sein. Zum zweiten Mal nach 2014 hat ihn das Amtsgericht Schwabach wegen einer gefährlichen Körperverletzung in den Räumen des Lokals verurteilt.

Doch während er beim ersten Mal mit 150 Tagessätzen Geldstrafe noch glimpflich davon gekommen war, hat Richterin Birgit Eckenberger nun eine Haftstrafe verhängt. Die 18 Monate Gefängnis hat sie allerdings für vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

Die Staatsanwaltschaft hatte Ante S. in der Anklage vorgeworfen, einem Gast von hinten ein Bierglas auf den Kopf geschlagen zu haben. Zwei Platzwunden mit drei und vier Zentimetern Länge waren die Folge des Ausrasters gewesen. Der Angeklagte räumte den Vorwurf umfassend ein, schilderte jedoch, dass der Geschädigte ihn stark gereizt habe. "Er hat mir grundlos mehrmals Dampf aus einer E-Zigarette um den Kopf geblasen und mich beleidigt", so Ante S. Angeblich hat Bülent K. ihn "kroatische Schwuchtel" genannt. Ein Zeuge bestätigte diese heftige Schmähung. Das Opfer selbst war trotz Zeugenladung nicht vor Gericht erschienen.

Den Darstellungen der Anklage zufolge soll Ante S. dem Mann nachgestellt und mit dem Bierglas von hinten verletzt haben. Diesen Teil des Vorfalls hatte Ante S. anders in Erinnerung. "Ich bin ihm nicht nachgelaufen", erklärte er. Er will lediglich in Rage aufgesprungen sein. Bülent K. habe sich aber umgedreht, so dass er ihn mit dem Bierglas am Hinterkopf getroffen habe. Die Aussage des Tischnachbarn von Ante S. brachte kein Licht in diese unterschiedlichen Schilderungen.

Dennoch sprachen der Schlag von hinten und die einschlägige Vorstrafe nach Ansicht von Staatsanwalt Daniel Wagner gegen den Angeklagten. Er beantragte 18 Monate auf Bewährung, was Verteidiger Edgar Überall "fast zu hoch" fand. Birgit Eckenberger folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft, indem sie auch eine Arbeitsauflage von 150 Stunden verhängte. "Halten Sie sich lieber fern von der Kneipe", riet sie Ante S. mit Blick auf beide Schlägereien. Ein sinnvoller Tipp, aber überflüssig. Die Pizzeria hat ihre Türen mittlerweile für immer geschlossen.