Schwabach/Greding (rsc) Jugendrichter und Jugendgerichtshilfe sind sich einig gewesen: Es war ein typisches Ausprobieren. „Ich nehme ihnen ab, dass Sie aufgehört haben – dennoch muss ein gewisser Denkzettel sein“, sagte Richter Reinhold Hader. Für zwei Rauschgiftkäufe im vergangenen Jahr muss ein 19-Jähriger aus Greding 40 Arbeitsstunden bei einer gemeinnützigen Einrichtung leisten.
Laut Anklage soll er im vergangenen November 25 Gramm Marihuana und zwei Gramm Amphetamine gekauft haben. In Greding – bei einem stadtbekannten Dealer. „Stimmt alles“, sagte der Angeklagte sofort, als ihm das Wort erteilt wurde. „Ich hab’s nur einmal ausprobiert und bereue es, weil es Mist ist“, fügte er hinzu. Über Freunde, die ab und zu kifften, sei er da hineingerutscht.
Sehr vernünftig, sehr sportlich, mit einer lupenreinen Schulkarriere und einem völlig intakten Elternhaus. So beschrieb die Jugendgerichtshilfe Werdegang und Umfeld des 19-Jährigen, der jedoch seit einigen Jahren im Ausland lebt. Seit einem Jahr studiert er, die Wochenenden verbringe er in Greding. Bis Ende des Jahres muss er nun bei einigen dieser Heimataufenthalte für die Allgemeinheit arbeiten. Erst dann wird Reinhold Hader das Verfahren endgültig einstellen und zu den Akten legen.
