Roth
Von feinfühlig bis temperamentvoll

Der Sound der Appalachen: Kulturfabrik darf sich auf Bluegrass Jamboree mit drei Bands freuen

04.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Als reine Frauen-Bluegrass-Band sind The Goodbye Girls sogar in den USA eine Rarität. - Foto: Kufa

Roth (HK) Auch heuer hängt der Himmel wieder voller Geigen - und Banjos: beim Festival of Bluegrass and Americana Music Bluegrass Jamboree. Am Donnerstag, 8. Dezember, bringen mit The Goodbye Girls, The Honey Dewdrops und den Truffle Valley Boys drei hervorragende Livebands den Sound der Appalachen in die Kulturfabrik in Roth.

Der Konzertabend mit der äußert mitreißenden, virtuosen amerikanischen Folkmusik in Neuauflage beginnt um 20 Uhr.

In den feinfühligen Songs der beiden poetischen Beobachter Laura Wortmann und Kagey Parrish alias The Honey Dewdrops schimmern die längst vergangenen Klänge ihrer Heimat Virginia und der einsamen Appalachenregion durch. Mit feinen instrumentalen Klanggebilden untermalen sie ihren magischen zweistimmigen Gesang. Wie so viele ihrer Generation haben die beiden jungen Künstler den Anschluss an die aktuelle Singer/Songwriter-Szene gefunden und klingen mal nach Pop, mal nach Country, mal nach Indiefolk. Ihr viertes Album "Tangled Country" stellen die "Honigtautropfen" beim Jamboree zum ersten Mal in Europa vor.

Als reine Frauen-Bluegrass-Band sind The Goodbye Girls sogar in den USA eine Rarität. Leadsängerin und Gitarristin Molly Rose Tuttle gilt als kommender Star, war wie ihre Kolleginnen am prestigeträchtigen Bostoner Berklee College of Music, gewann begehrte Preise der internationalen Bluegrass-Szene und ziert Titel wichtiger Musikmagazine. Mit dem perkussiven, betörenden Clawhammer-Banjo-Stil der Kanadierin Allison de Groot, dem Spiel der tief in der Tradition ihrer Heimat Schweden verwurzelten Geigerin Lena Jonsson und der Jazz- und Folkliebe von Bassistin Brittany Karlson schaffen die vier eine mühelose und kreative Verbindung vieler Einflüsse.

Wie Bluegrass in den goldenen Fünfzigern klang, mussten die US-Fans erst von einer italienischen Band erfahren: Die unvergleichlichen Truffle Valley Boys, fünf temperamentvolle Italiener, legen mit rasantem Retro-Sound den wilden und rauen Bluegrass der frühen Jahre auf eine Art frei, die es selbst in den USA so nicht mehr gibt. Detailverliebt zeigen sie sich in cooler, stilsicherer Bühnenkleidung und benötigen nicht mehr als ein einziges Mikrofon, um das sie eine dynamische und komplexe Choreografie entspinnen.

Matt Ringressi (Mandoline/Gesang), Ruben Minuto (Gitarre/Gesang), Germano Ciavone (Banjo), Denny Rocchio (Resonatorgitarre) und Emanuele Valente (Kontrabass) sind mit das Beste, was zurzeit in dieser Art in Europa zu hören ist. Ihr intensiver, mehrstimmiger Gesang klingt wie auf einer alten Schallplatte, kein Akzent verrät ihre Herkunft, ihr Charme schon.

Karten im Vorverkauf gibt es in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2, Hilpoltstein Telefonnummer (09174) 47 85 21.