Roth
Spitzbübischer Wortspieler

Lebenslustig, humorvoll und zünftig: Helmut A. Binser bringt die Rother Kulturfabrik zum Lachen

08.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr

Der Binser hat auch sein Buch über Frauen mitgebracht. - Foto: Klier

Roth (mkl) Etwas spärlich besucht ist der Freitagabend in der Rother Kulturfabrik gewesen. Aber diejenigen, die da waren, hatten mit Helmut A. Binser ihren Spaß und lachten lauthals mit. Das Oberpfälzer Original, 1980 als Martin Schönberger im Landkreis Cham geboren, führte lebenslustig, humorvoll und zünftig durch sein Programm "Wie im Himmel", als Beitrag zum 13. Rother Kabarettherbst.

Schwarzes T-Shirt, schwarzer Hut, aber rote Schuhe, so betritt er die Bühne. "Dei routn Schou passn aber net dazou", tönt es aus dem Publikum. Das ist aber seine Reminiszenz an Roth. Zu rauchen habe er aufgehört, weil er so "dierr" geworden war. "Hör z'raucha aaf, dann nimmst zua!", hatte ihm eine Besucherin damals zugerufen. Jetzt ist er stolz auf seine neue, stattliche Figur.

Flockig-lockig plaudernd und spitzbübisch lächelnd erzählt er in Oberpfälzer Dialekt zumeist lustige Anekdoten, die auch mit Kalauern, aber oft mit gekonnten Wortspielereien durchsetzt sind. Häufig bezieht er sein Publikum mit ein, um den Reim seiner Lieder zu beenden. Immer wieder kalauert er auf oberpfälzerisch, fragt aber nach: "Wie sagt man des in Roth" Seine Steirische Ziehharmonika und eine Gitarre beherrscht er im Übrigen glänzend.

Fußball ist seine Leidenschaft, wenn auch mehr vor dem Fernseher. Ein Graus sind ihm die Statements gewisser Fußballtrainer: "Das Wichtigste ist, dass wir das Spiel gewinnen. Das Andere ist primär!" Dann beginnt das Spiel: "Kaum ist der Pfiff gepfoffen, wird dem Ball schon nachgeloffen." Aber wenn der Maxl vor dem Jugendamt gefragt wird, ob er lieber zu Papa oder Mama will, dann sagt der Bub: "Ich will zu Greuther Fürth, die schlagen keinen." Auch unter die Literaten ist Binser gegangen. Er hat einen Ratgeber, ein Buch für Männer über Frauen, geschrieben. Das "Bild der Frau" darin hat er selber gezeichnet.

Lange sinniert er nach der Pause, wie er etwas Lustiges finden könnte. Ist es die Fischdose, die beim Aufreißen am Schluss die ganze Küche versaut? Oder ist es das Schwein, das als Beifahrer die österreichische Grenze passiert? Gerne möchte er einmal wie Pumuckl unsichtbar sein, um einem Schwammerlsucher an seinen Sammelplatz zu folgen. Eine Hochzeitsfeier kann lustig sein, wenn die Musikanten wie z'Sau spuiln und der Braut der Reißverschluss platzt. "Man muss oft bloß a bisserl warten," empfiehlt Binser vor der angekündigten Zugabe.

Die gibt es gleich mehrfach, denn das Publikum will immer noch mehr. Bereitwillig wird der Wunsch erfüllt, beispielsweise mit dem Lied übers Internet, in dem es alles zu kaufen gibt, aber "a schwarzgräucherts Wammerl, des findst im Internet net."