Roth
"Essen Sie viel Spargel"

Kulinarische Eröffnung der Spargelsaison im Rother Amt für Landwirtschaft

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Köstliches für die Eröffnung der Spargelsaison im Amt für Landwirtschaft in Roth zaubern die Ehemaligen des Studiengangs Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule. - Foto: Meyer

Roth (HK) Als Vorbote des Frühlings darf die Eröffnung der Spargelsaison im Amt für Landwirtschaft am gestrigen Dienstag gelten. Jedes Jahr eine gute Gelegenheit für Erzeuger, Kommunalpolitik sowie das Amt selbst, die Werbetrommel für Sonderkulturen zu rühren.

Dafür strengt sich das Amt immer ganz besonders an - besser gesagt die Ehemaligen des einsemestrigen Studiengangs Hauswirtschaft, die unter der Leitung ihrer Lehrerin Ute Mahl ein viergängiges Menü samt Aperitif und Nachspeise zaubern. Aus regionalen Zutaten natürlich, allen voran frischer Spargel, gestochen in regionalen Gefilden.

"Das ist Genuss pur", wirbt die Hauswirtschaftsdirektorin Ingrid Bär. Der Landkreis sei quasi ein Paradies für Sonderkulturen, zu denen neben Tabak, Kirschen, Haselnüssen und Kürbis auch der Spargel gehöre. "Das ist das Lebenswerte hier an der Region, dass man alles frisch vor der Haustüre hat."

Die Anwesenden, unter ihnen die Spargelprinzessin Theresia Miederer aus Liebenstadt, ließen sich nicht lange bitten und schlemmten Spargelsalat an Orangen-Haselnusvinaigrette, grüne Spargelcremesuppe sowie Spargel mit Steak vom Zwerchfell aus der Lehrküche des Landwirtschaftsamtes. Letzteres ist in der Regel gar nicht so beliebt, sei aber viel zu schade für den Abfall, wie Ute Mahl betont. Bewusst hatte sie deshalb diese Zutat ausgewählt, da solche Teile auf Schlachthöfen nur allzu oft weggeworfen würden. "Das ist doch sehr traurig." Es schmecke zwar etwas kerniger als normales Rindersteak, "aber ich lade Sie ein, bewusst zu genießen".

Den Gästen munden Fleisch und Spargel jedenfalls vorzüglich. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dieser ein sehr wichtiges Kriterium erfüllt, wie Spargelerzeuger Markus Harrer vom Federhof unterstreicht: "Absolut frisch muss er sein."

Markus Harrer gehört zur Marktgemeinschaft Roth, die ihren Spargel direkt in der Region vermarktet - unter anderem am Hilpoltsteiner Bauernmarkt. Ende März sei die Saison dank warmer Temperaturen "blitzartig" losgegangen. "Es hat aber ein paar Tage gedauert, bis die Verbraucher das gemerkt haben", sagt Harrer. Erst an Ostern sei der Verkauf richtig angelaufen. Zu schaffen machte den Erzeugern der Frost der letzten Tage, der die Spargelspitzen, die bereits die Erdhügel durchbrochen hatten, erfrieren ließ. "Dann wird der Spargel matschig und ist nicht mehr zu gebrauchen", berichtet Harrer. Aber das sei nun mal das Los der Erzeuger.

Zurzeit habe der Spargel noch "kalte Füße", bestätigt Amtsleiter Werner Wolf. "Und es soll noch einmal kalt werden, das ist nicht zuträglich für ein wärmeliebendes Produkt." Nun hoffen alle auf viel Sonne und Wärme sowie darauf, dass der Spargel richtig sprießen möge. Werner Wolf dankt allen, "die dafür sorgen, dass die Tische im Landkreis Roth mit den besten Spargelprodukten gedeckt werden können". Hier habe diese Sonderkultur jedenfalls große Bedeutung: 52 Betriebe bauen Spargel auf insgesamt 84 Hektar an, bayernweit seien es knapp 3700 Hektar. Regionalität stehe hoch im Kurs, unterstreicht auch Hubert Bittlmayer, Amtschef im bayerischen Landwirtschaftsministerium. "Die Menschen wollen zurück zu ihren Wurzeln. Wer mag schon Spargel aus Chile oder Griechenland" Diese Haltung solle man hinaustragen.

Das muss er den Anwesenden nicht zweimal sagen, denn ihr Hauptaugenmerk liegt ohnehin auf der regionalen Vermarktung. Die Verbraucher müssen nur dem Appell von Miriam Adel, der Vorsitzenden des fränkischen Spargelerzeugerverbandes folgen: "Essen Sie viel Spargel, damit tun Sie sich etwas Gutes!" Denn Spargel, der aktuell zwischen sieben und zehn Euro das Kilo kostet, gilt auch noch als kalorienarmes und gesundes Gemüse.