Roth
"Schlepperknigge" für Traktorfahrer

26.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Roth (lkm) „Wir fallen immer auf“, sagte Martin Gehring bei der Mitgliederversammlung des Rother Maschinenrings. Denn die Schlepper sind mittlerweile so groß, dass man sie einfach nicht übersehen kann.

Wenn dem schon so ist, wäre es von Vorteil fürs Ansehen der Bauern, zumindest nicht negativ aufzufallen – so der Referent vom Kuratorium Bayerischer Maschinenringe (KBM) in Neuburg.

Es gelte den „Fahrerknigge“ zu beachten. Der Grund dafür, dass Traktorfahrer von der Polizei aufgehalten werden, sei in über 50 Prozent der Fälle ein ganz banaler – nämlich „das Handy am Ohr“. Natürlich gibt es auch gravierende Verstöße, die nach dem Einschreiten der Gesetzeshüter schreien. So war eine Straße beispielsweise einmal von einem Landwirt derart verschmutzt worden, dass die Bundespolizei im Geländewagen auf dem Weg zum Tatort steckenblieb. Der Fahrer gelobte zu säubern – allerdings erst „später“.

Eines der wenigen Negativbeispiele mit leider großen beschädigenden Wirkung auf das Ansehen der gesamten Landwirtschaft, wie Gehring bedauerte. In manchen Regionen ziehe die Polizei deswegen auch die Daumenschrauben an. Dort müsse der Frontladeraufbau wegen der Unfallgefahr bei der Fahrt abmontiert werden. Gehring appellierte an die Einsicht der Landwirte. Und empfahl unter anderem, die Rundumleuchte nur dann einzusetzen, wenn es unbedingt nötig sei.

Mit dem Arbeitsscheinwerfer den an den Traktor angehängten Pflug zu beleuchten, helfe auch nicht weiter. Denn der Autofahrer dahinter sehe den dann auch nicht besser, sondern „nur die aufgehende Sonne“, so der Referent malerisch. Mehr Tipps und vor allem Praxisübungen bietet ein vom KBM angebotenes Fahrsicherheitstraining. Beim letzten Mal habe es bei Vollbremsungen auf regennasser Fahrbahn sogar einen „Schlepper auf die Seite gelegt“, der Fahrer sei glücklicherweise mit dem Schrecken davon gekommen.