Roth
Reiche Bildungsernte

27 Absolventen der Haus- sowie der Landwirtschaft erhalten in Roth ihre Urkunden

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

27 Absolventen der Land- und der Hauswirtschaft feiern zusammen mit Ausbildern und Ehrengästen ihre Freisprechung. - Foto: Leykamm

Roth (HK) Die Einen schaffen mit ihrer Arbeit wertvolle Agrarprodukte, welche die Anderen dann in veredelter Form auf die Teller bringen. Das sind aber nur zwei Aspekte der Land- und Hauswirtschaft. Insgesamt 27 Absolventen beider Bereiche wurden nun bei einer Feierstunde freigesprochen.

Den Landwirten im Allgemeinen komme bei der Welternährung eine immer größere Bedeutung zu, sagte Werner Wolf, Leiter des Amts für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten. Die Vielfalt der Ackerfrüchte veranschaulichte er am Beispiel der 40 verschiedenen Kartoffelsorten, die im Landkreis Roth angebaut werden. "Ihr Ausgebildeten könnt die auch alle gut unterscheiden", war sich Wolf dabei gewiss. Noch größer sei die Zahl der Möglichkeiten, daraus zuzubereiten, was wiederum die Hauswirtschafterinnen beherrschten. Zum Ergreifen eines der beiden Berufe und zum erfolgreichen Abschluss könne er alle nur beglückwünschen. "Ihr könnt was, Ihr wisst was, seid stolz darauf", sagte Wolf. Mit dem Beruf sei ein Fundament fürs Leben gelegt, das auch in schwierigen Zeiten trage.

Bei allem Wandel sei es wichtig, sich mit dem Beruf zu identifizieren und ihn aus Überzeugung auszuüben, sagte Landrat Herbert Eckstein. Es brauche Begeisterung, "Jammern und das Deuten auf andere hilft nicht weiter". Den Wert der Nahrung habe man in übersatten Zeiten leider vergessen, doch sei er ungebrochen, betonte Eckstein in Richtung der Landwirte. Die Hauswirtschafterinnen seien "Managerinnen im besten Sinne des Wortes", die immer mehr gefragt seien.

"Ihr seid Experten in Sachen Ernährung und Umweltschutz", rief Bezirksrat Ernst Schuster den Absolventen zu. Auch der Bezirk trage als Betreiber des landwirtschaftlichen Bildungszentrums Triesdorf zur Qualität der Ausbildung bei.

Um für die Zukunft zu bestehen, so Betty Schmidt, "habt Ihr das Analysieren Eurer Betriebe gelernt". Noch wichtiger seien aber die Menschen darauf und deren Wohlergehen, so die Kreisbäuerin des Nürnberger Landes. Denn nur Zufriedenheit münde in langfristigem Erfolg, lautete ihr Tipp. Natürlich gelte es, sich zahlreichen Herausforderungen zu stellen und dabei den Kopf oben zu behalten, so Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer. Aber "was Ihr könnt, das können viele andere nicht", betonte er. "Ihr habt eine Erdung, die man so manchen Städtern abzusprechen geneigt ist."

Die Absolventen dürften nach ihrer erfolgreichen Ausbildung nun ihr persönliches Wissenserntedankfest feiern, war die neue Hauswirtschafts-Bildungsberaterin Lisa Christ um die passende Allegorie nicht verlegen. "Und über die weitere Verarbeitung entscheiden Sie selbst."

Absolventin Michaela Sterner blickte im Interview auf ihre Ausbildungsjahre zurück. Vor allem bezüglich Kalkulation großer Mengen, Teamarbeit, Planung und Organisation habe sie viel gelernt, so die frischgebackene Hauswirtschafterin. Für die Landwirtschaftsabsolventen ergriffen Regina Pfister und Theresa Schmidtlein das Wort. Sie blickten auf das Anlegen von Versuchsparzellen zurück oder Praxistage zum Umgang mit Kühen oder einer Sämaschine.

Das erreichte Bildungsziel sei zwar ein Meilenstein, auf dem man sich aber nicht ausruhen dürfe, sagte Landwirtschafts-Bildungsberater Matthias Köhle. Denn Lernen sei wie Rudern gegen den Strom: "Hört man damit auf, treibt man zurück." Erst einmal aber gelte: "Feiern Sie Ihren Erfolg und lassen Sie sich feiern - Sie haben es verdient." Das war zugleich das passende Stichwort zur Verleihung der Urkunden.