Roth
Poetry Slam und das Licht über Bollerbach

Februarprogramm der Kulturfabrik reicht von Kabarett bis hin zum Chiemgauer Volkstheater

11.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Luis ist Bergbauer und Fachmann für das beschwerliche Landleben. Am 26. Februar klärt er über die Widrigkeiten des Daseins auf.

Roth (HK) Die erste Februarhälfte gehört den Faschingskrapfen, Polonaisen und Büttenreden. Doch auch wenn das bunte Treiben vorbei ist, geht es in der Kulturfabrik lustig zu. Allerdings ohne rote Nasen.

Dafür kommt Kabarett vom "weibernarrischen" Luis aus Südtirol am 26. Februar und einer neuen Komödie vom Garanten bester bayerischer Bühnenstücke: dem Chiemgauer Volkstheater am 19. Februar. Und auch beim nächsten Rother Poetry Slam ist Humor Bestandteil der Performances. Los geht es hier einen Tag früher, also am 18. Februar. Vorab schlagen jedoch mit den Blues Pills die ersten Vorboten der 25. Rother Bluestage auf: bereits am Montag, 15. Februar, kann man sich bei ihrem Auftritt in der Kulturfabrik bestens auf das Jubiläumsfestival, das vom 2. bis 11. April in der Kulturfabrik in Roth stattfindet, einstimmen lassen.

Und die Blues Pills sind der ideale Auftakt für das Jubiläumsfestival, das seit immerhin einem Vierteljahrhundert dem Blues und seinen Spielarten huldigt. Das junge amerikanisch-schwedisch-französische Quartett huldigt mit seinem frischen Sound aus Blues, Soul und Rock'n'Roll, Led Zeppelin genauso wie Aretha Franklin, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Cream.

Sängerin Elin Larsson überzeugt mit ihrer souligen Stimme, die Gitarrensoli des ganz jungen Dorian Sorriaux haben Finesse und Feingefühl, und Zack Anderson und André Kvarnström sorgen mit treibenden Bassläufen und groovenden Schlagzeugbeats für die nötige Grundenergie.

Bereits vor Veröffentlichung ihres ersten Albums hat die Band enormen Wirbel erzeugt. 2013 trat sie im Rockpalast auf. Arte berichtete über sie eine Stunde in "Berlin live" und meint: "Die Blues Pills schaffen ihren eigenen, neuen und gleichzeitig klassisch-eingängigen Mix aus Blues, Rock 'n' Roll und Soul." Nicht erst mit seinem ersten Longplayer hat das junge internationale Quartett 2014 einen Hype losgetreten, dem es stets mühelos mit Talent, Können und Charisma gerecht wird.

Melodie, Rhythmus und Bühnenpräsenz definieren auch den Erfolg von Poetry Slammern. Immer mehr Menschen begeistern sich für dieses demokratische, freie Format moderner Literatur, das seinen Ursprung in den USA hat. So füllen sich auch zu den Rother Poetry Slams die Stühle in der Kulturfabrik zusehends. Zur neuen Ausgabe am 18. Februar präsentiert Michael Jakob wieder bekannte und neue Sieben-Minuten-Performer. Denn so lange haben die Slammer auf der Bühne Zeit, um das Publikum von sich zu überzeugen. Und jeder, der eigene Texte schreibt und sich rechtzeitig unter der Telefonnummer (0160) 94 19 65 97 anmeldet, ist beim verbalen Kräftemessen willkommen. Bis zu acht Slammer jeden Alters servieren ihre literarische Wundertüte. Weitere Infos unter frankenslam.de und michaeljakob.de.

Zu den erfolgreichsten Sendereihen des Bayerischen Rundfunks zählt das Chiemgauer Volkstheater. Mit dem Stück "Nordlicht über Bollerbach" bietet das Tourneetheater rund um Intendant und Regisseur Bernd Helfrich und den beliebten Schauspielern Mona Freiberg-Helfrich und Egon Biscan auch am 19. Februar auf der Kulturfabrikbühne wieder beste bayerische Unterhaltung.

Der Ort des Geschehens ist ein Gasthaus, das kurz vor dem Ruin steht. Die Hauptpersonen darin: der sorgengeplagte Wirt Birkmoser, ein unerwarteter, aber recht spendierfreudiger Übernachtungsgast aus dem hohen Norden und die von diesem Nordlicht umgarnte Wirtin. Dazu kommen ein Banküberfall und ein Angebot, das man fast nicht ablehnen kann.

Der Dreiakter von Ulla Kling mit Markus Neumeier, Kristina Helfrich, Flo Bauer, Harald Helfrich, Christine Stichler, Mona Freiberg und Egon Biscan ist zum Schauen, Schmunzeln und Lachen.

Und lustig geht es am 26. Februar weiter, wenn sich der Luis aus Südtirol, Bergbauer und Fachmann für das beschwerliche Landleben, mit der modernen Welt auseinandersetzt. Außerdem beherrscht der weibernarrische Luis den Ultner Dialekt perfekt und kann deshalb gut die Entstehung der Sprachen erklären.

Luis heißt eigentlich Manfred Zöschg und zeigt neben seiner Südtiroler Paradefigur weiteres schräges Typenkabarett in Form von Professor Genius aus Wien, Alois, dem bayerischen Bademeister und Andrea, dem italienischen Casanova. Mit seinen Kurzfilmen "Luis im Auto" wurde Manfred Zöschg in Südtirol über Nacht zum Star. Bühnenengagements und ein Auftritt im ORF folgten. Zöschg erhielt für seine tiefen Einblicke ins schwere Landleben sogar den Kärtner Kleinkunstdrachen.

Karten für alle Veranstaltungen gibt es in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2 und, wenn für die Veranstaltung noch Restkarten zu haben sind, auch an der Abendkasse. Alle Fragen zum Programm und zum Vorverkauf werden unter der Telefonnummer (09171) 848-714 beantwortet.