Roth
Neun Shows im zehnten Monat

Humor, Musik, Geschichte, Poetry und Fotos: Die Rother Kulturfabrik deckt im Oktober ein breites Spektrum ab

01.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Foto: DK

Roth (HK) Im zehnten Monat des Jahres, im Oktober, ist der Programmkalender der Kulturfabrik im mittelfränkischen Roth mit insgesamt neun Veranstaltungen anständig gefüllt. Los geht es bereits am heutigen Freitagabend um 20 Uhr mit Helmut A. Binser beim 11. Rother Kabarettherbst.

Helmut A. Binser hat einen schwarzen bis bitterbösen Humor, eine Bühnenpräsenz wie ein Kraftwerk, in Martina Schwarzmann einen Fan der ersten Stunde, und er will einfach nur „Ein Stück heile Welt“. Binser macht seit 2009 Kabarett, stand mit Da Huawa, da Meier und I sowie Martina Schwarzmann auf der Bühne und ist aus der BR-Reihe „Vereinsheim“ bekannt. Seine Lieder handeln vom Leben und den Leuten. Auch in seinem neuen Programm verpasst der lebenslustige Musikkabarettist seinen Geschichten und verschmitzten Seitenhieben mit Gitarre und Quetschen eine kernig-bayerische Note.

Am Freitag, 9. Oktober, präsentiert Steffen Radlmaier „Die Billy-Joel-Story“. Der Nürnberger Journalist hat eine mehrköpfige Liveband aus Werner Kandzora und Roli Müller (Gitarre), Markus Rießbeck (Saxofon), Markus Grill (Drums) und Marin Alic (Bass) an seiner Seite, wenn er die Neuauflage seines Buches „Die Billy-Joel-Story“ präsentiert. Im Schicksal der Familie Joel spiegelt sich die dramatische Geschichte des 20. Jahrhunderts – es geht um Leben und Tod, Krieg und Frieden, Sturm und Drang, Rock and Roll. Billy Joels Großvater Karl Amson Joel, ein erfolgreicher Nürnberger Unternehmer, musste Nazi-Deutschland 1938 verlassen und landete nach einer abenteuerlichen Flucht in New York. Dort wurde 1949 sein Enkel Billy geboren, der einer der erfolgreichsten Popmusiker der Welt werden sollte. Die Liste seiner Hits ist lang und reicht von „Just the Way You Are“ über „Uptown Girl“ bis hin zu „River of Dreams“.

Natürlich ist Johann von Bülow mit Loriot verwandt; wie, das weiß der Schauspieler nicht so genau. Macht nichts. Mit seinem Programm „Der ganz offene Brief“ ehrt der Mime seinen entfernten Verwandten Vicco von Bülow, den unsterblichen Loriot, mit einer Lesung seiner frühen Kolumnen. In den Jahren 1957 bis 1961 erschien in der Illustrierten Quick die Kolumne „Der ganz offene Brief“. Der Verfasser, ein gewisser Loriot, zeichnet in seinen Briefen ein Sittengemälde der jungen BRD und macht den ersten Schritt vom Illustrator zum Autor. Diese jüngst wiederentdeckten und als Buch veröffentlichten Kolumnen sind nun erstmals auf einer Bühne zu hören – am 10. Oktober.

Seine Jahresausstellung richtet der Foto- und Filmclub der Volkshochschule der Stadt Roth seit langem in der Kulturfabrik aus. So auch vom 13. bis 25. Oktober. Eröffnet wird die Schau der Schwarz-Weiß-Fotografien am 11. Oktober.

Am 15. Oktober ist wieder Zeit für den Rother Poetry Slam. Worte, die Bilder entstehen lassen – der Rother Poetry Slam unter der Moderation von Michael Jakob bietet immer kurzweilige Abende voller Sprachwitz und Poesie. Ganze sieben Minuten haben die Poeten von heute Zeit, um mit ihren vorbereiteten oder improvisierten Texten und einer möglichst ausdrucksstarken Performance das Publikum zu überzeugen.

Den Lokalbezug haben Gankino Circus (am 16. Oktober in der Kulturfabrik) im Programmtitel, deren „Franconian Boogaloo“ Balkan-Beats und fränkische Volksmusik, finnische Folklore und Clownerie mit Schlagerattitüde verspricht. Dazu erzählen sie Geschichten über ihre fränkische Heimat Dietenhofen, über die Liebe und die großen Fragen des Lebens. Benannt nach dem bulgarischen Nationaltanz „Gankino Horo“ entstauben Gankino Circus mit rasanten Melodien und unbändiger Spielfreude die Musik ihrer fränkischen Heimat.

Das Jubiläum „15 Jahre Stadtorchester Roth“ nehmen sich die Dozenten am 23. Oktober zum Anlass, aus ihrer großen Fächerpalette ein vielfältiges, unterhaltsames und anspruchsvolles Konzert zu geben, bei dem das Publikum alle Epochen und Stilrichtungen der Musikgeschichte erleben darf.

Wem bis jetzt noch immer das Richtige im Oktober fehlt, der könnte am 25. Oktober sein Kulturglück in einem ganz besonderen Stück finden: „Die Götter-Soap“, ein Figurentheater für Erwachsene von Thalias Kompagnons. Tristan Vogt gibt das von Fitzgerald Kusz frei nach Ovid bearbeitete Stück „mit viel Witz und einschlägigem Frankenkolorit“. Für alle Fernsehjunkies, Freunde griechischer Mythologie, Kunstaffine, Frankenfans und überhaupt Geschichtenliebhaber.

Pasión de Buena Vista am 29. Oktober ist der perfekte Nachklang zum heißen Sommer: Die kubanische Musik- und Tanzshow Pasión de Buena Vista verspricht Lebenslust pur. Mit heißen Rhythmen der großen Band, traumhaften Melodien alteingesessener kubanischer Unikate und umschwärmter Sänger, mitreißenden Showeinlagen von Tänzern der Extraklasse und temperamentvollen Schönheiten in aufwendig kreierten Kostümen geht es mitten hinein in das pulsierende Nachtleben Kubas der 40er und 50er.

Karten gibt es in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2, Telefon (0 91 74) 47 85 21. Fragen zum Vorverkauf werden unter Telefon (0 91 71) 84 87 14 beantwortet.