Roth
Frisch und abwechslungsreich

Liederkranz Eckersmühlen erfreut das Publikum im Fabrikmuseum zum Auftakt der Museumssaison

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Mit den Darbietungen des Eckersmühlener Liederkranzes ist die Saison im Rother Fabrikmuseum eröffnet worden. - Foto: Unterburger

Roth (ub) Im vergangenen Jahr hat es eine farbenfrohe Modenschau gegeben, in diesem Jahr verzauberte ein gemischter Chor das Publikum: Zur offiziellen Museumseröffnung 2017 trat der Liederkranz Eckersmühlen unter der Leitung von Christopher Kessner im Fabrikmuseum auf und begeisterte die zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem frischen und abwechslungsreichen Repertoire.

Nach einer Idee von Altbürgermeister Richard Erdmann hatte der Historische Verein Roth diesen Chor zur alljährlichen Saisoneröffnung in das Fabrikmuseum eingeladen. Wolfgang Lösch, der erste Vorsitzende des Historischen Vereins Roth, freute sich über den regen Besuch der Gäste. Er versprach ein "außergewöhnliches Konzert in einem außergewöhnlichen Ambiente".

Damit hatte Wolfgang Lösch nicht zu hoch gegriffen. Denn was die Eckersmühlener Sängerinnen und Sänger boten, war tatsächlich außergewöhnlich. Das Programm bestand aus spanischen, afrikanischen, amerikanischen, kanadischen und zeitgenössischen österreichischen Liedern.

Zum Einstieg präsentierte der Chor das schwungvolle "Un poquito cantas". Es folgte ein Block mit drei geistlichen Liedern aus Afrika: "Amezalewa", "Siahamba" und "Ti elotse". Temperamentvoll, mit rhythmischen Tanzbewegungen, Klatschen und Fußstampfen trugen die Sänger diese drei Lieder ohne Noten und Text vor.

Anschließend hieß es: It's Swing Time! Wunderschön der mehrstimmige Vortrag des einschmeichelnden Klassikers "Fly Me To The Moon" von Bart Howard, den Frank Sinatra 1964 zum Welthit gemacht hat. Hörenswert auch der Fetzer "Sing, sing, sing" von Louis Prima aus dem Jahre 1936, der in der Coverversion von Benny Goodman zum Jazzstandard wurde. Der dritte Swing-Titel war "Goodnight Sweetheart" mit dem Untertitel "It's Time To Go" aus den 30ern. Danach interpretierte der Chor das träumerische Liebeslied "The Rose", ein Song aus dem Jahre 1979, der von Amanda McBroom für den Film "The Rose" geschrieben und von Bette Midler interpretiert wurde.

Die musikalische Reise ging weiter in das Nachbarland Österreich. Zwei berührende Lieder von Hubert von Goisern wurden gekonnt und einfühlsam dargeboten: "Heast as net" und "Weit, weit, weg". Das dritte Lied stammte von Andreas Gabalier: "Amoi seg' mer uns wieder". Dieses traurige Abschiedslied hat der Volksmusikstar seinem Vater und seiner kleinen Schwester Elisabeth gewidmet, die sich beide mit Benzin übergossen (der Vater 2006, die Schwester 2008) und sich das Leben nahmen. Als Zugabe sang der "Liederkranz Eckersmühlen" die immer wieder hörenswerte Hymne "Halleluja" des erst kürzlich gestorbenen kanadischen Songpoeten Leonard Cohen.

Abgerundet wurde der gelungene Nachmittag durch den Sketch "Schaller und Schiller", der von zwei Chormitgliedern gespielt wurde. Zwei grundverschiedene Menschen geraten in einem Zugabteil aneinander: Ein literarisch interessierter Bildungsbürger, der beim Antiquitätenhändler Schaller den Schreibtisch des Dichterfürsten Friedrich Schiller aus dessen Nachlass erstehen will, und ein Prolet, der keine Ahnung davon hat, wer Friedrich Schiller war, und der seinen Zugnachbarn durch dümmliche Fragen zur Weißglut bringt. Herzlicher Beifall belohnte die beiden Sketchpartner und den Chor.