Roth
Flächenfraß im Landkreis bereitet den Grünen Sorge

Kreisräte diskutieren bei Klausurtagung in Sulzbürg drängende Probleme

13.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Machen sich Gedanken über Flächenfraß: Die Grünen im Landkreis Roth diskutieren bei ihrer Klausurtagung über dieses und andere Probleme. - Foto: Burkhardt

Roth (HK) Sulzbürg in der Oberpfalz war der Rückzugsort, den sich die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen für ihre Klausurtagung ausgesucht hatten.

Zur Halbzeit der Amtsperiode ließen die Kreisrätinnen und Kreisräte die letzten Jahre kritisch Revue passieren, um dann die vordringlichsten kommunalpolitischen Punkte für die nächste Zeit herauszuarbeiten.

"Ein bayernweit drängendes aktuelles Problem", sagte Felix Erbe aus Hilpoltstein, "ist der nach wie vor ungebremste Flächenfraß, der nicht nur Landschaft zerstört, sondern zahlreiche Tier- und Pflanzenarten für immer zunichte macht." So verschwänden in Bayern pro Tag 18 Hektar Land unter einer Betonlawine, das entspricht etwa 25 Fußballfeldern.

Eine Maßnahme gegen unnötigen Flächenverbrauch sei die interkommunale Zusammenarbeit beim Gewerbeflächenmanagement. Erfreulicherweise werde dies mancherorts im Landkreis Roth bereits angegangen. Solche Ansätze werden von grüner Seite nachdrücklich begrüßt.

In dieselbe Richtung geht das Thema "Wiederbelebung der Ortskerne". "Es kann doch nicht sein, dass in der Ortsmitte immer mehr Geschäfte leer stehen, und auf der grünen Wiese dürfen immer noch riesigere Supermärkte entstehen", stellte Ursula Burkhardt aus Spalt fest. Fraktionschef Wolfgang Scharpff wies ferner auf die erst vor kurzem geänderten gesetzlichen Bestimmungen bezüglich "Tempo 30 auf Durchgangsstraßen" hin. "Nun muss auch die Kreisbehörde endlich ihre restriktive Praxis aufgeben und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Kreisstraßen in Ortschaften genehmigen, soweit dies gewünscht wird", zeigte sich Scharpff überzeugt.

Als ein landkreisweites Projekt will die Kreistagsfraktion in Zusammenarbeit mit dem Kreisvorstand in Zukunft den internationalen "Tag der Erde" am 22. April begehen. Der Auftakt soll 2017 mit einer Lesung in der Hilpoltsteiner Residenz gemacht werden.