Roth
Feiern aber sicher

Landjugend Herrnsberg und Gymnasium Hilpoltstein gewinnen mit ihrer Feier bei Jugendschutzaktion des Kreisjugendrings

23.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Sind nun bestens geschult in Sachen Jugendschutz: Susanne Wagner vom Gymnasium Hilpoltstein, vier Ex-Abiturienten und Organisatoren der Raucherplatzfete, KJR-Mitarbeiterin Daniela Potzler, KJR-Vorstandsmitglied Christian Kuhnle, KJR-Vorsitzende Elke Lades-Eckstein, vier Mitglieder des Organisationsteams "Feez am Berg" (von links) und Landrat Herbert Eckstein (hinten). - Foto: KJR

Roth/Hilpoltstein (HK) Über eine Auszeichnung im Jugendschutzwettbewerb "Feiern - aber sicher!" konnten sich Feez am Berg aus Herrnsberg und die Raucherplatzfete in Hilpoltstein freuen. Dabei werden Gruppen vom KJR ausgezeichnet, die sich bei ihren Veranstaltungen um den Jugendschutz bemühen.

Bereits zum zweiten Mal hatten ehrenamtliche Veranstalter im vergangenen Jahr die Möglichkeit, sich beim Jugendschutzwettbewerb des Kreisjugendrings (KJR) Roth zu bewerben. Die eingereichten Veranstaltungen wurden vom KJR Roth besucht und nach einer vorher bekannten Checkliste zu jugendschutzrelevanten Kriterien bewertet. Die beiden Gewinner - die Landjugend Herrnsberg mit ihrer Veranstaltung Feez am Berg mit rund 900 Gästen sowie das Gymnasium Hilpoltstein mit der Raucherplatzfete mit etwa 400 Besuchern - erhielten für die ausgezeichnete jugendschutzrechtliche Organisation ihres Festes neben einer Urkunde auch einen Zuschuss für ein Helferessen. Vom Kreisjugendring beglückwünschten Christian Kuhnle als Vorstandsmitglied, die für Jugendschutz zuständige Daniela Potzler und der Geschäftsführer Bernhard Abt die Preisträger.

In ihrer Rede blickte die KJR-Vorsitzende Elke Lades-Eckstein zurück: Bereits in den 1980er Jahren hatte der Kreisjugendring immer wieder Aktionen wie vergünstigte alkoholfreie Getränke in Gaststätten angeboten.

Im Jahr 2007 wurde von der damals zuständigen KJR-Mitarbeiterin Anne Thümmler bei Umfragen in den Gemeinden festgestellt, dass es bei Veranstaltern verstärkt Probleme gab, die Jugendschutzbestimmungen einzuhalten. Deshalb regte Landrat Herbert Eckstein 2008 im Ausschuss für Jugend und Familie an, beim Kreisjugendring den strukturellen und gesetzlichen Jugendschutz intensiver zu bearbeiten. 2012 wurde die Präventionsarbeit in diesem Bereich mit zusätzlichen Finanzmitteln nochmals verstärkt.

Um den Organisatoren eine positive Anregung zu geben, wurde 2014 der Jugendschutzwettbewerb "Feiern - aber sicher!" ins Leben gerufen. Der Wettbewerb hat neben den Jugendlichen selbst auch die ehrenamtlichen Veranstalter von Kirchweihen, Festen und Partys im Blick. Ziel ist es, den Risiken und Gefahren von übermäßigem und riskantem Alkoholkonsum vorzubeugen und mit gutem Vorbild für junge Menschen voranzugehen.

Landrat Herbert Eckstein erklärte in einer kurzen Ansprache, dass Jugendliche auch früher öfter zu viel Alkohol getrunken haben, aber immer Leute oder die Gruppe anwesend waren, die sich kümmerten und auch Grenzen setzten. Jetzt hätten Jugendliche nicht nur mehr Geld zur Verfügung, sondern auch immer Jüngere und auch Mädchen würden sich bis ins Koma trinken. Nicht nur der übermäßige Alkoholkonsum sei gesundheitsschädlich, sondern es würden auch Gewalttaten bis hin zu sexuellem Missbrauch damit einhergehen. Das Problem mit K.O.-Tropfen verstärke diesen Effekt noch. Er habe großen Respekt vor jungen Leuten, die ehrenamtlich große Veranstaltungen organisieren und trotz häufiger Widerstände Verantwortung für den Jugendschutz übernehmen.

Susanne Wagner, Lehrerin am Gymnasium Hilpoltstein und Unterstützerin der Schüler, die dort die Raucherplatzfete organisiert hatten, bedankte sich im Namen des siebenköpfigen Schülerorganisationsteams für die KJR-Unterstützung: "Der Jugendschutzpreis ist auch hausintern wichtig, denn ganz unumstritten ist die Raucherplatzfete mit etwa 400 Besuchen ja nicht". Auch Jonas Graf aus Herrnsberg, Hauptverantwortlicher der Veranstaltung "Feez am Berg" mit über 40 Helfern, bedankte sich für den Preis. Er erzählte, dass "die vom Kreisjugendring" zu Anfang erst mal kritisch und eher als Spielverderber betrachtet worden waren.

Daniela Potzler begründete im Anschluss, warum gerade die beiden Gruppierungen die Auszeichnung erhalten: Beide Veranstaltungen seien aus jugendschutzrechtlicher Sicht am besten organisiert und durchdacht gewesen. Aus KJR-Sicht war ein entscheidender Punkt, dass auch Jugendliche im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben mitfeiern durften und nicht ausgesperrt worden waren. Beide Gruppen hatten sich und ihre Mitarbeiter im Vorfeld bestens informiert und mit dem Kreisjugendring kooperiert.

Erfreulich war dann die Rückmeldung beider Organisationsteams: Die Einhaltung des Jugendschutzes habe der Partystimmung nicht geschadet, was im Vorfeld befürchtet worden war. Zur Verabschiedung wünschte sich Elke Lades-Eckstein, dass das ausgezeichnete Engagement der jungen Menschen in Sachen Jugendschutz weiterhin Schule machen wird.