Roth
Erdgasheizung statt Blockheizkraftwerk

Rother Stadtrat beschließt konventionelle Lösung für Bauhof – Mehrheit erachtet Alternative mit Biogas als zu teuer

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Roth (rsc) Mit 17 zu 10 Stimmen hat der Rother Stadtrat beschlossen, seinen Bauhof mit einer konventionellen Erdgasheizung auszustatten. SPD und Grüne stimmten gegen den Vorschlag von Bürgermeister Ralph Edelhäußer (CSU). Beide Fraktionen plädierten für ein Biomethan-Blockheizkraftwerk, das Wärme und Strom erzeugen kann.

"Das würde die größte Kohlendioxid-Einsparung bringen", erklärte SPD-Stadtratsmitglied Peter Ulrich und sprach sich gemeinsam mit Jutta Scheffler (Grüne) für die teurere Varianten aus. "Die Stadt hat hier Vorbildfunktion", meinte Scheffler.

Die Mehrheit des Stadtrats konnten sie damit jedoch nicht überzeugen. Siegfried Schwab (Wählergemeinschaft) warf SPD und Grünen sogar vor, die Diskussion mit ihrer Forderung zu ideologisieren. „Die vorgeschlagenen Variante ist die wirtschaftlichste Lösung, wir können es uns nicht leisten, Geld zu verschenken, das wir für andere Aufgaben brauchen“, so Schwab. Ideologie wollte sich Ulrich jedoch nicht vorwerfen lassen. „Wir argumentieren nicht ideologisch, sondern politisch“, hielt er Schwab entgegen.

Martin Biller (CSU) wies darauf hin, dass das Gas für die Biomethananlage aus Lebensmitteln hergestellt werde. „Das verändert die Landwirtschaft und belastet das Grundwasser mit Nitrat“, so Biller. Er bezweifelte auch, dass die Gesamtenergiebilanz einer Biogasanlage besser sei. Deshalb trat er für eine intensivere Gebäudedämmung zur Energieeinsparung ein. CSU-Fraktionsvorsitzender Daniel Matulla schloss sich der Argumentation von Schwab und Biller an. „Die Alternative ist zu teuer“, stellte er fest. Die Biogas betriebene Kraft-Wärme-Kopplung hätte 307 000 Euro gekostet.

Die jetzt angestrebte Lösung kostet 220 000 Euro. Für ihre Kritiker bot das planende Ingenieurbüro dennoch einen Lichtblick. Nach einer statischen Ertüchtigung könnten drei Dachflächen des Bauhofgebäudes jeweils mit Fotovoltaikelementen versehen werden. Der erzeugte Strom würde den Energiebedarf dort decken und zusätzliche Einnahmen bringen.