Roth
Einfach mal die Seele baumeln lassen

Alfons Hasenknopf kommt mit Band in die Rother Kulturfabrik

27.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Querdenker und Multiinstrumentalist: Alfons Hasenknopf - Foto: Kufa

Roth (HK) Einer, der quer denkt, der sich nicht anpasst, der sich aber tief in die Seele schauen lässt – so einer ist der Sänger und Multiinstrumentalist Alfons Hasenknopf.

Bestechend ist Hasenknopfs Ausdruckskraft, sein musikalisches Feuer, das warm in seinem Innersten lodert, sobald er auf der Bühne steht. Am Samstag, 29. November, um 20 Uhr kommt der Bajuware mit der samtweichen Stimme mit Michi Leitinger (Schlagzeug) und Steffi Rösch (Keyboard) im Rahmen seiner „Zeit ham“-Tour zum ersten Mal in die Kulturfabrik nach Roth.

Hasenknopf ist einer, der auf seine ganz besondere Art und Weise singt, was er denkt – und zwar in seiner Muttersprache Bairisch. „Ganz diaf eine“ gehen seine Songs. Auch wenn jeder seine eigene Dynamik hat, wenn es sich um die verschiedensten Themen dreht, eines haben alle Titel gemeinsam: Sie tragen die Handschrift von einem, der wie kaum ein anderer versteht, seinen Zuhörern Gänsehaut über den Rücken zu jagen. Hasenknopf singt mit Bayerns Seele.

Touristen kommen nach Bayern wegen der Ursprünglichkeit, der glasklaren Seen, der schneebedeckten Gipfel, um diese eigenartige Zufriedenheit zu finden, die kaum jemand in Worte fassen kann. Jene unverwechselbare Lebensart dient Alfons Hasenknopf als Inspiration für seine musikalischen Sehnsüchte. Zurückgezogen auf einer Berghütte sind 13 neue Texte und Melodien für sein Album „Zeit ham“ entstanden. Dass Alfons Hasenknopf dabei, wie schon so oft vorher, den Nagel auf den Kopf trifft und die Dinge, die ihm auf der Seele brennen, beim Namen nennt, liegt wohl in seiner Natur.

„Ich bin halt nicht Mainstream. Und werd‘ es auch nie sein“, so der Musiker. Sei es mit dem Titel „Kind sei“, der eindringlich beschreibt, wie unsere Kinder unter dem Druck von Schule und Umfeld leiden und Kreativität und Fantasie unter den strengen Regeln leiden oder mit der Ballade „S’is dahoam“, in der Hasenknopf eine Hymne auf die Heimat singt. Reggae-Feeling kommt bei „Drad se“ auf, ein Titel vollgepackt mit Lebensweisheiten.

Das ganz Spezielle an Hasenkopfs Songs sind seine eindringlichen Texte. Er singt sie mit samtweicher Stimme und unglaublicher Dynamik. „Zeit ham“ ist einer dieser Songs, die seinen ganz eigenen Charakter spüren lassen. Auch „I loß mi treibn“ – eine waschechte Liebeserklärung – oder „Wia i des mog“ – ein Titel über Freundschaft und Zusammenhalt – lassen schnell erkennen, worauf es Hasenknopf ankommt. Einfach mal die Seele baumeln lassen, durchatmen, den Alltagsstress vergessen, sich wieder spüren. „Es wird zu schnell gelebt“, schrieb schon vor über 150 Jahren der US-Romantiker Henry David Thoreau, der sich für eine ganze Weile in eine entlegene Hütte zurückgezogen hatte. Seither dreht sich die Welt zunehmend schneller, das weiß und spürt in unserer hektischen Zeit selbst jedes Kind. Deshalb hat sich der Musiker aus Altötting in aller Ruhe dieses Themas angenommen. Und deshalb heißt sein aktuelles Album auch „Zeit ham“.