Roth
"Die Holzpreise werden stabil bleiben"

FBG Heideck-Schwabach erfreut sich als Dienstleister und Vermarkter wachsender Beliebtheit

27.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:35 Uhr

26 500 Festmeter Holz wurden im vergangenen Jahr von den Waldbauern in Zusammenarbeit mit der FBG geerntet. ‹ŒArch - foto: Bader

Roth (HK) Die öffentliche Wertschätzung des Waldes steigt, seine Pflege stellt private Besitzer aber allein schon zeitlich vor immer größere Herausforderungen. Vor allem wenn wie in jüngster Zeit verstärkt Käferholz entnommen werden musste. Entwicklungen, die die Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) vermehrt auf den Plan rufen.

Und genau der Borkenkäfer ist es, der Matthias Netter, dem Geschäftsführer der FBG Heideck-Schwabach, Sorgen macht. Die Witterungsbedingungen hätten im vergangenen Jahr zu starkem Borkenkäferbefall bei den Fichtenbeständen im Raum Greding, Thalmässing und teilweise auch Heideck geführt, berichtete er bei der Jahresversammlung.

Im Norden des Vereinsgebiets mussten hingegen große Kieferschäden festgestellt werden. Hier sei die FBG mit Rat und Tat gefragt gewesen - sowohl als Vermarkter wie auch als Dienstleister. Als solcher übernahm die FBG vielfach die Bestandsvorbereitung, Einschlagsplanung und Organisation der Holzernte und sorgte auf diese Weise für die Entnahme von stattlichen 26 500 Festmetern Holz, 10 000 mehr als prognostiziert. Ein einziger Baum brachte dabei sogar 1069 Euro ein. So der Spitzenpreis einer Eiche aus dem Bereich Greding bei einer Submission.

Doch seitens des Vereins müssen auch jährlich 27 Waldpflegeverträge erfüllt und die dazugehörigen 148 Hektar betreut werden. Über 170 000 Jungpflanzen vermittelte man im vergangenen Jahr bei einer Rekordlaubholzquote von 80 Prozent - der Waldumbau nimmt also weiter Fahrt auf.

Die 355 an den Mann gebrachten Forstzaunrollen wiederum entsprechen einer Länge von 18 Kilometern. Die vermarkteten Festmeter summierten sich laut Netter im vergangenen Jahr auf stolze 66 700, was eine Steigerung um fast ein Drittel bedeutet. Entsprechend schnellte auch der Gesamtholzerlös nach oben. Er belief sich auf rund 4,3 Millionen Euro, die als Holzgeld an die Mitglieder flossen.

Deren starkes Interesse an der FBG schlug sich auch in der hohen Besucherfrequenz bei den Gebietsversammlungen nieder, die mit insgesamt knapp 300 Teilnehmern so viele wie bislang nie verzeichnen konnten. Auch die Zahl derer, die mit ihrer Unterschrift ihre Zugehörigkeit zur Forstbetriebsgemeinschaft bekunden, steigt weiter an. Um 59 im letzten Jahr, an dessen Ende 2480 Mitgliedschaften zu Buche standen. "Vielleicht können wir heuer die kleine Schallmauer von Zweieinhalbtausend durchbrechen", so Netter.

Was den Holzmarkt anbetrifft, konnte der Geschäftsführer Gutes vermelden. "Die Holzpreise werden wohl stabil bleiben, wir können auch noch auf ein paar Euro mehr hoffen", stellte er in Aussicht. Es sei aber nicht sinnvoll, etwa bei der Fichte deswegen noch mit dem Einschlag zu warten, ließ er sinngemäß durchblicken. Hätten die Bäume nämliche einen zu starken Stamm, werde dieser bei den Sägern einfach abgefräst, um ihn besser verarbeiten zu können, womit sich eine Wertsteigerung durch Wachstum dann erübrige. Der Markt sei auch für die Eiche sehr gut, ebenso wie für die Buche. Folgen die Mitglieder dem Ruf, heißt das natürlich für die FGB noch mehr Arbeit. Doch das schultere man gerne.

In vielen Wäldern gebe es bezüglich der Holzernte immer noch Nachholbedarf, wenn etwa eine Erbengemeinschaft in ihre Reihen keinen hat, der mit der Waldarbeit vertraut ist. Wer schon über große Brennholzbestände verfüge und nicht mehr wisse, was er nun etwa mit den Kiefern anstellen solle, auch der sei bei der Forstbetriebsgemeinschaft gut aufgehoben, die jene Bäume als Palettenholz vermarkten könne. Sie selbst hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von über 68 000 Euro erwirtschaftet. Für das aktuelle Geschäftsjahr sei man "durchschnittlich optimistisch," so Netter. Gerechnet wird diesmal mit einem Plus von etwas unter 40 000 Euro.