Roth
Festzug mit Schattenseiten

Kirchweihumzug der Vereine startet wegen Notarzteinsatz eine Stunde später

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:39 Uhr
Anlässlich der Rother Kirchweih fand auch wieder der große "Festzug der Vereine" statt - allerdings mit einer Stunde Verspätung wegen eines Notarzteinsatz, der einen kollabierten Teilnehmer versorgen musste.
Foto: Tobias Tschapka −Foto: Tobias Tschapka

Roth (HK) Auf den diesjährigen „Festzug der Vereine“ bei der Rother Kirchweih mussten die Besucher am Montag eine Stunde länger warten als sonst. Ein älterer Umzugsteilnehmer erlitt noch während der Aufstellung einen Kollaps.

Ratlos standen die Leute zusammen und wunderten sich, warum sie keine Musik hören konnten, die den Zug ankündigt. Der Grund war kein erfreulicher: Bei der Aufstellung des Zuges in der Bahnhofsstraße ist ein älterer Mann, der bei der Solidarität Roth mitmarschieren wollte, kollabiert, so dass ein Arzt gerufen werden musste. Der Mann wurde nach Wiederbelebungsmaßnahmen ins Südklinikum gebracht.



Die Stimmung der restlichen Teilnehmer war nach diesem Vorfall verständlicherweise getrübt, aber den Zug absagen, auf den sich so viele gefreut hatten, wollte niemand. Und so wurde mit Verspätung losmarschiert. Allerdings zunächst ohne Musik: Die Kapellen begannen erst auf dem Marktplatz zu spielen, wo die Zuschauer tapfer ausgeharrt hatten, denn nach der bis jetzt so regnerischen Kirchweih wollte sich niemand den Festzug bei schönstem Sommerwetter entgehen lassen. Und es herrschte gute Stimmung entlang der Strecke, denn nur zu den wenigsten war bis dahin durchgedrungen, welche dramatischen Szenen sich abgespielt hatten.

Vorne marschierte den auch die Solidarität Roth, deren Mitglieder mit ihren Gedanken mit Sicherheit bei ihrem Kameraden waren. Ihnen folgten die weiteren Vereine und das Brauereigespann, auf dem die „alte“ Rother Bierkönigin freundlich zu ihrem Volk herablächelte. Dahinter folgten die Rother Bürgermeister, Landrat Herbert Eckstein und weitere Honoratioren.

Mit dabei waren natürlich auch die Schützenverbände, deren erfolgreichste Mitglieder schwer an ihren Ketten zu tragen hatten. Wie aus einer anderen Zeit gefallen, sahen die Schlosshofspieler mit ihren prächtigen Kostümen aus. Am Vorabend hatten sie im Schloss Ratibor ihre Vorstellung vom „fröhlichen Weinberg“ gegeben. Kurz danach marschierte ein finster blickendes Ausbildungsbataillon der Bundeswehr vorbei, wogegen Stadtkapellmeister Walter Greschl mit einem Lächeln im Gesicht seinem Stadtorchester voranschritt. Grimmig schaute der meterlange Drache des „Deutsch-Chinesischen Fördervereins“, der sich über die Köpfe der Chinafreunde hinwegschlängelte. Der Obstund Gartenbauverein zog einen Blumenwagen in Form einer Krone und hier durfte auch die Rother Rosenkönigin Lisa nicht fehlen.

Die Abordnung des Rother Freizeitbades warf Zeckenzangen in die Menge, das Prinzenpaar des RCV warf Süßigkeiten. Die Rother Feuerwehr spritze die Zuschauer nass und vom Boot der Wasserwacht hagelte es kleine Wasserbomben. Darüber hinaus wagten die Boogie- Woogie-Tanzpaare der TSG 08 Roth das eine oder andere Tänzchen, während an den Angeln des Fischereivereins kleine Clownsfische baumelten. Den Schluss des Festzugs bildeten die laut tuckernden Oldtimer-Traktoren des Rohoel-Zuges Wallesau.