Roth
Bessere Lebensbedingungen für alle

Rother Inklusionsnetzwerk will Landkreisgemeinden barrierefrei machen Zwölf Kommunen sind schon Mitglied

22.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Roth/Hilpoltstein (rsc) "Ans Limit" der eigenen Leistungsfähigkeit ist das Rother Inklusionsnetzwerk (Rhink) mit seinen Aktivitäten im Jahre 2017 gestoßen. Vorsitzender Paul Rösch bewertete den Einsatz für Barrierefreiheit und Inklusion im Landkreis deshalb für die Aktiven des Vereins bei der Jahresversammlung als durchaus "grenzwertig", rief aber dazu auf, insbesondere mit Blick auf eine zunehmende Dezentralisierung der Behindertenhilfe, am Ball zu bleiben.

"Früher hat man die Städte und Gemeinden barrierefrei gemacht, indem man sie behindertenfrei gemacht hat", erinnerte Paul an Zeiten, in denen Menschen mit Behinderung in großen zentralen Einrichtungen gelebt und gearbeitet haben. "Nun aber wollen wir mit den Gemeinden und Städten des Landkreises gemeinsam bessere Lebensbedingungen für alle schaffen", erklärte Rösch. "Denn was Menschen mit Behinderung nützt, das hilft auch allen anderen", war er überzeugt.

Der Rhink-Vorsitzende und der gesamte Vorstand lobten die Gemeinden und den Landkreis für die gute Kooperationsbereitschaft in vielen Belangen. So habe man beispielsweise in Georgensgmünd, Röttenbach, Schwanstetten, Abenberg, Heideck, Greding und Roth in Kooperation mit den Verwaltungen viel vorangebracht. Zwölf Landkreisgemeinden seien bereits Mitglied des Netzwerks, hieß es. Für den gesamten Landkreis sei es gelungen, ein Verzeichnis samt Beschreibung aller Behindertenparkplätze und -toiletten zu erstellen, das über die Rhink-Homepage zugänglich sei.

Paul Rösch beschrieb mit Blick auf 2018 zwei bedeutende Ziele des Netzwerks. "Wir wollen unsere Arbeit ausbauen, indem wir alle Gemeinden ins Boot holen", erklärte Rösch. Ferner wolle man den eigenen Einsatz dadurch vertiefen, dass man betroffene Menschen motiviere, das Netzwerk in ihrer Kommune zu unterstützen. Hier sei man auch im vergangenen Jahr schon vorangekommen und habe Partner mit Behinderung in Wendelstein und Allersberg gefunden.

Das Interesse der Kommunalpolitik an der Arbeit des Inklusionsnetzwerks scheint außerordentlich groß zu sein. Neben der stellvertretenden Landrätin Edeltraud Stadler (CSU) war die Stadt Roth mit sämtlichen Bürgermeistern sowie den Stadtratsmitgliedern Elisabeth Bieber (Freie Wähler) und Andreas Buckreus (SPD) vertreten. Aus Wendelstein war Gemeinderatsmitglied und Kreisrätin Cornelia Griesbeck (CSU) zu Gast.

Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer (CSU) bat die Rhink-Mitglieder um ein gewisses Verständnis, wenn nicht alle Forderungen nach Verbesserungen im öffentlichen Raum zeitnah erledigt werden könnten. "Wir müssen die Finanzierbarkeit im Blick haben und können deshalb nicht zu allem Ja und Amen sagen", sagte Edelhäußer. Auch Elisabeth Bieber bat "um mehr Geduld".

Edeltraud Stadler sprach dem Inklusionsnetzwerk Rhink ihre Hochachtung für das Erreichte aus. Zugleich rief sie zu noch mehr Dialog zwischen dem Netzwerk und der Kommunalpolitik auf. "Wir müssen einander zuhören", regte die stellvertretende Landrätin aus Hilpoltstein an.