Roth
"Auszeichnung und Gütesiegel"

Kreisklinik Roth wird Lehrkrankenhaus der Paracelsus Privatuniversität Nürnberg

01.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Die Ernennungsurkunde zum Lehrkrankenhaus nimmt Chefarzt Dirk Asshoff (Mitte) aus den Händen von Thomas Papadopoulos von der Privatuniversität entgegen. Es gratulieren Landrat Herbert Eckstein, Klinikvorstand Werner Rupp und Wolfgang Söllner (von links). - Foto: Bader

Roth (HK) Das Rother Kreiskrankenhaus wird zum Lehrkrankenhaus der am Nürnberger Klinikum angesiedelten Paracelsus Privatuniversität Nürnberg. Bereits in zwei Jahren sollen die ersten Medizinstudenten im Rother Krankenhaus einen Teil ihres praktischen Jahres ableisten.

Die ursprünglich in Salzburg gegründete Paracelsus Medizinische Privatuniversität bietet seit 2014 in Kooperation mit dem Nürnberger Klinikum die ärztliche Ausbildung an. Das Klinikum in Nürnberg hat laut Sprecherin Annette Tuffs nach einer Möglichkeit gesucht, selbst Ärzte auszubilden, die Privatuniversität benötigte für die Ausbildung eine geeignete Klinik. "Und so haben wir uns eben gefunden und bieten hier in Nürnberg dieses Studium", sagt Prof. Thomas Papadopoulos, der Vizedekan der Paracelsus Privatuniversität.

Und die Privatuniversität hat jetzt nach einem Lehrkrankenhaus gesucht, das ihre Studenten im praktischen Jahr aufnimmt und wie auch im Nürnberger Klinikum weiterbildet. "Wir haben uns einfach überlegt, welches Haus zu uns passt", sagt Papadopoulos. "Und auf der Liste möglicher Kandidaten stand Roth schließlich ganz oben."

Am Mittwochabend hat das Rother Klinikum bei einer kleinen Feierstunde deshalb die Anerkennung als Lehrkrankenhaus der Privatuniversität erhalten. "Die praktische Ausbildung ist in einem kleinen Haus oftmals besser als in einer großen Uniklinik", sagt Wolfgang Söllner, Vizerektor der Paracelsus Privatuniversität, bei der Übergabe der Urkunde. "Ich selbst habe während meiner Ausbildung das meiste in einem kleinen Haus gelernt, weil man hier besser eingebunden ist und früh Verantwortung übernehmen kann."

"Na, so klein sind wird jetzt auch wieder nicht", wiegelte Roths Chefarzt Dirk Asshoff erst einmal ab. "Aber wir freuen uns darauf, wenn wir mit den Studenten unserer Erfahrungen teilen und ihnen helfen können, Fortschritte zu machen", so Asshoff. Er hofft zudem, dass einige Studenten die Klinik und den Landkreis Roth so lieb gewinnen, dass sie nach ihrer Ausbildung am Rother Kreiskrankenhaus bleiben. "Wir könnten hier jedenfalls einige unterbringen."

Auch Landrat Herbert Eckstein möchte durch die Zusammenarbeit neue Mitarbeiter anzuwerben. "Im Klinikbetrieb bleiben nach dem Studium oft zu wenige Ärzte", sagt er. "Die Ausbildung am künftigen Lehrkrankenhaus hier in Roth ist ein wichtiger Impuls, um Mediziner zu gewinnen."

Für Klinikvorstand Werner Rupp ist die Ernennung zum Lehrkrankenhaus "eine Auszeichnung und ein Gütesiegel", wie er sagt. An die Klinik und die Ärzte werde damit ein hoher Anspruch gestellt. "Aber ich bin stolz, dass wir das erste Lehrkrankenhaus in der Metropolregion werden."

Theoretisch ist die Ernennung nur ein Titel auf Zeit, der nach fünf Jahren erneut erworben werden muss. "Aber ich bin mir sicher, dass das Kreiskrankenhaus in Roth auch dieses sogenannte Re-Audit mit Bravour bestehen wird", so Thomas Papadopoulos.