Röttenbach
Lesepaten und der Dezembär

20.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:05 Uhr

Buchzeit: Gemeinsam mit Emine Ginyol – Mutter von drei Kindern – und Erzieherin Michaela Rinnhofer lassen sich Mädchen und Buben von "Kinderliteratur" fesseln. - Foto:Osiander

Röttenbach (ao) Mit Aktionen zum "Literacy-Monat" will das Röttenbacher "Haus für Kinder" Buben und Mädchen an Literatur und das geschriebene Wort heranführen.

Sprache führt zum Mitmenschen, verbindet mit der Gemeinschaft, präzisiert die Gedanken, öffnet den Zugang zur Welt des Geistes und der Kultur. Sowohl das gesprochene als auch das geschriebene Wort sind deshalb wesentliche Komponenten der Bildung und Erziehung. Für die sprachliche Entwicklung ist die Kindheitsphase mit ausschlaggebend, sind sich Pädagogen bewusst. In diesem Anliegen führt das Bayerische Familienministerium zur Zeit in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach, und der Märchen-Stiftung Kahn, München, landesweit einen so genannten "Literacy-Monat" durch.

 
Gerne griff das Erzieherinnenteam des "Hauses für Kinder" in Röttenbach unter Leitung von Rebekka Fritz diese Chance in ihrem Bereich auf, sich mit Unterstützung von Schule, Büchereien und Eltern in zusätzlichen Aktionen für die sprachliche Bildung ihrer Schützlinge zu engagieren.

Dabei geht es vornehmlich um die Umsetzung der Zielsetzungen des "Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes", wie Entwicklung der Sprechfreude, Fähigkeit, Gefühle und Bedürfnisse auch sprachlich auszudrücken, aktives Zuhören, Interesse am gemeinsamen Gespräch, Textverständnis, Freude am Geschichten erzählen, Interesse rund um Bücher, Freude an Laut- und Wortspielen, Reimen und Gedichten, Entwicklung vielfältiger non-verbaler Ausdrucksformen durch Körpersprache, Mimik und Intonation und vieles mehr.

Beim Besuch der Luna-Bühne lauschten die Kinder gespannt dem Geschehen des "Dezembär", wurden aber zugleich Mal um Mal zu verschiedensten eigenen spontanen Ausdrucksformen und zum imitierenden und sprachlich vertiefenden "Nachspielen" animiert. Ausgiebig stöberten die Buben und Mädchen bei einer weiteren Aktion in der Gemeindebücherei und ließen sich von den Geschichten um den "Kultivierten Wolf" und "Maulwurf Grabowski" fesseln.

Recht stolze Kindergesichter gab es beim Drucken von Namen und beim "Schriftverkehr mit Briefen." Gerne schickte auch bereits die Leiterin der Grundschule, Rektorin Claudia Schatz, einige Klassen in das "Haus für Kinder" zum unterstützenden gegenseitigen "sprachlichen Gedankenaustausch", "gemeinsamen Schmökern" und "Erleben verschiedenster spontaner Sprachsituationen".

Als besonders attraktiv erweisen sich dabei die Einsätze von "Lesepaten". Mit Feuereifer scharen sich dann Kinder um ihren "Paten" – mal Mütter oder Väter, mal Schulkinder – und tauchen in die sprachlich und bildlich fixierte Gefühls- und Gedankenwelt von Kinderbuchliteraten ein – ein Erlebnis, das sie sicherlich auch in ihren weiteren Lebensjahren zum Reichtum der Bücherwelt greifen lässt.