Reinwarzhofen
Geschichtsfreunde rüsten sich für kommende Aufgaben

Jahresversammlung zeigt: Bau einer kleinen Kirche in Landersdorf muss wegen knapper Kassen noch warten

27.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Verhüttung von Eisenerz im Rennofen: Günther Mainka hat im vergangenen Juli demonstriert, wie man früher schmiedbares Eisen gewinnen konnte. Arch - foto: Karch

Reinwarzhofen/Landersdorf (evs) 37 Mitglieder zählen die Freunde der Vor- und Frühgeschichte Landersdorf. Diese Zahl hat der Vorsitzende Fritz Loy in der Jahresversammlung bekanntgegeben. Im Jahresrückblick bedankte sich besonders bei seinem Stellvertreter Günther Mainka, bei Herbert Lehmeyer, Anett Belsö, Lukas Mehring sowie Bettina und Lisa Loy.

Mit deren Hilfe konnten im Rahmen des Ferienprogramms vier Aktionen für knapp 100 Kinder und Jugendliche realisiert werden.

Dabei ging es um Lehmbau, Töpfern und Spinnen wie zu Zeiten Ötzis. Auch „Vom Halm zum Brot“ und die Pflege der Kulturen wurde vermittelt. Ein besonderes Ereignis war der Eisenerz-Verhüttungsversuch, bei dem ein Fernsehteam für „Zwischen Spessart und Karwendel“ filmte. „Wir wissen nun, wie schwierig es war, für 200 Gramm Eisen 200 Kilogramm Bohnerz zu verhütten. Daher waren in der Keltenzeit die Schwerter so wertvoll“, so Loy.

Er berichtete von Marderschäden am Dach des Bajuwarenhauses. „Die Tiere haben die Lederschnüre, mit denen die Reetbündel am Dach festgebunden waren, durchgebissen.“ Doch sei das Dach bereits repariert. Die Toilettenanlage sei um etwa 15 Prozent teurer ausgefallen als geplant. Dass es im Geschichtsdorf jetzt eine Toilette gibt, nahmen die Vereinsmitglieder mit Freude auf. Äußerst positiv für den Verein ist laut Loy, dass Martin Renner von der Leader-Bewilligungsstelle das Bajuwarenhaus ohne Beanstandungen abgenommen habe.

Doch gibt es im Geschichtsdorf auch Probleme, wie der Vorsitzende bilanzierte. Bei der Hilfskraft für das Geschichtsdorf sei zwar die Finanzierung durch das Jobcenter Roth zu 100 Prozent gesichert, allerdings finde sich niemand, der dafür geeignet ist, wie Loy bedauerte. Da beim Bajuwarenhaus eine Sitzgarnitur – ein Tisch mit zwei Bänken – gestohlen worden ist, müssten eine neue Gruppe künftig besser gesichert werden, forderte er.

Günther Mainka berichtete von seinen zwei erfolgreichen Versuchen, im Rennofen Bohnerz zu verhütten. Ein Versuch erfolgte im Rahmen des Keltenfests, das vom Wetter nicht gerade begünstigt worden sei.

Diskutiert wurde dann, ob der Verein schon jetzt den Bau einer kleinen Kirche nach dem Vorbild von Westheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen beschließen solle. Verwirklicht werden könne dieses Projekt nur mit einem Zuschuss der EU über das Leader-Förderprogramm. Die Mehrheit der Mitglieder war allerdings der Meinung, die klamme Vereinskasse erst aufzubessern, damit nicht gleich schon wieder Planungskosten entstehen. Das Projekt soll in der nächsten Mitgliederversammlung erneut diskutiert werden.

Kassier Horst Kunz berichtete, dass neben den Mitgliedsbeiträgen auch Spenden, beispielsweise bei Führungen, und der Zuschuss der Gemeinde eingegangen seien. Die wichtigsten Ausgaben waren Versicherungsgebühren und der Bau der Toilette. Weil bei der Sparkasse heuer auch für Vereine die Kontoführungsgebühren steigen, beauftragte die Versammlung den Kassier, wegen einer Ermäßigung für gemeinnützige Vereine nachzufragen.