Reinwarzhofen
Bypass für die Hauptschlagader

27.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Reinwarzhofen (luf) Als „Jammern auf hohem Niveau“ hat selbst Arno Bitterwolf, der Geschäftsführer der Jura-Schwarzach-Thalach (JST)-Gruppe, seine eigenen Bestrebungen bezeichnet, Sanierungen im Hochbehälter bei Reinwarzhofen vorzunehmen. Dort steht zwar der älteste der fünf Hochbehälter des Wasserversorgers – er ist 1976 in Betrieb gegangen –, doch ist er augenscheinlich gut in Schuss.

Davon überzeugten sich die Verbandsräte vor ihrer Sitzung. „Wenn das der schlechteste Hochbehälter ist, dann schaut es gut aus“, pflichte der Verbandsvorsitzende Ludwig Eisenreich dem Geschäftsführer bei.

Auf längere Sicht müssen laut Bitterwolf einzelne Rohre ausgetauscht oder auch mal eine Pumpe erneuert werden. Die Wasserbecken könne man mit Edelstahl auskleiden. „Aber das ist ein Luxusproblem.“ Ungelöst ist jedoch nach wie vor das Problem, dass der Wasserversorger über lediglich eine einzige Leitung verfügt, die das Wasserwerk in Hausen mit den westlich gelegenen Versorgungsgebieten verbindet. Sollte es in dieser „Hauptschlagader“ einen Rohrbruch geben, säßen die Menschen jenseits der Autobahn über kurz oder lang auf dem Trockenen. „Der Bypass ist wichtiger“, befand Bitterwolf nach der Besichtigung des Reinwarzhofener Hochbehälters.

Genau hier plant die JST-Gruppe die zweite Schwierigkeit zu lösen, die in der Versammlung Ende April in einer Studie aufgedeckt worden ist: Es gibt keinen Plan B, sollte sie einmal kein Wasser liefern können. Zwar kann der hiesige Versorger im Bedarfsfall anderen Versorgern helfen und Wasser liefern, doch lassen Wasserdruck und hydraulischen Verhältnisse es nicht zu, dass Fremdwasser ins Netz der JST-Gruppe gepumpt wird. Mittelfristig soll das im Zusammenspiel mit der Burgsalacher Juragruppe geändert werden, die ohnehin ihr Leitungsnetz sanieren muss. Via Biburg könnte dann ein Notverbund entstehen, der es ermöglicht, Wasser in beide Richtungen zu leiten – und der JST-Gruppe wäre im Bedarfsfall geholfen.