Patersholz
Großeinsatz in Patersholz

Zwei Verletzte und hoher Schaden nach Dachstuhlbrand Rund 100 Einsatzkräfte gefordert

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Meterhohe Flammen und dichter Raum steigen aus dem Dachstuhl des Patersholzer Anwesens in den Himmel. Über die Drehleitern der Hilpoltsteiner und Freystädter Feuerwehr gelingt es, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Nach den Löscharbeiten zeigt sich aber schnell, dass das Haus bis auf weiteres nicht mehr bewohnbar ist. - Foto: Freiwillige Feuerwehr Hilpoltstein

Patersholz (HK) Meterhoch sind gestern Vormittag die Flammen aus dem Dach eines Hauses im Hilpoltsteiner Ortsteil Patersholz geschlagen. Die beiden Bewohner konnten sich zwar rechtzeitig ins Freie retten, erlitten aber Rauchgasvergiftungen. Den Schaden beziffert die Polizei vorerst auf 150 000 Euro.

Gegen 10.30 Uhr wurde der Polizei zunächst ein Kaminbrand gemeldet. Die Flammen breiteten sich aber rasant aus und griffen auf den Dachstuhl über, der bald lichterloh brannte. So kam es zu einem Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst. Weil direkt an das Wohnhaus eine Scheune angebaut war, in der neben Futtervorräten auch rund 30 Kühe untergebracht sind, forderte der Einsatzleiter sofort zusätzliche Rettungskräfte an.

Mit mehreren Atemschutztrupps drangen die Feuerwehrleute in das Innere des Hauses vor und setzten außerdem die Drehleitern der beiden Stützpunktwehren aus Freystadt und Hilpoltstein ein. So gelang es, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Zusätzlich deckten die Feuerwehrleute einen Teil des Dachstuhls ab und entfernten die Dämmung des Daches, um an Glutnester zu gelangen.

Die Brandursache steht noch nicht fest, derzeit ermitteln Brandfahnder der Kripo Schwabach. Nach ersten Erkenntnissen brach das Feuer nach Kaminarbeiten aus. Gegen 9 Uhr habe noch ein Kaminkehrer in dem Haus gearbeitet, sagte Michael Konrad, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Nürnberg. Nach Informationen der Feuerwehr habe es bei einer Verpuffung im Kamin eine Ofentür im Dachgeschoss herausgeschlagen, woraufhin sich das Feuer ausbreitete. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Kaminarbeiten und dem Ausbruch des Feuers gibt, konnte Polizeisprecher Konrad gestern noch nicht sagen.

Durch das Feuer und einen massiven Wasserschaden wegen der Löscharbeiten entstand an dem Gebäude ein Schaden, der vorläufig auf etwa 150 000 Euro geschätzt wird. Das Haus ist bis auf Weiteres nicht mehr bewohnbar. Die beiden Hausbewohner, ein 48-Jähriger und seine 52-jährige Ehefrau, die auch den Notruf bei der Polizei abgesetzt hatten, erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden vom Rettungsdienst abtransportiert. Während der Mann nach ambulanter Behandlung die Rother Kreisklinik bald wieder verlassen konnte, wird seine Frau noch auf der Intensivstation behandelt.

Die Nachlöscharbeiten der Feuerwehr zogen sich bis in den späten Nachmittag hinein. Im Einsatz waren etwa 100 Mitglieder der Feuerwehren aus Hilpoltstein, Patersholz, Jahrsdorf und Offenbau sowie die Unterstützungsgruppe Atemschutz des Landkreises Roth. Die Patersholzer Feuerwehr leistet eine Brandwache bis in die heutigen Morgenstunden.