Wendelstein
Pam Pam Ida bringen die Jegelscheune zum Brodeln

18.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr
Pam Pam Ida stehen für witzige, skurrile, aber auch sehr tiefgründige Lieder im Dialekt. −Foto: Foto: Unterburger

Wendelstein (ub) Zugegeben, der Name Pam Pam Ida klingt gaga, ein bisschen dadaistisch und surreal.

Pam Pam Ida, diese drei Worte hatte der Schlagzeuger geträumt - und weil die Bandmitglieder das originell fanden, hatte die Band einen eigenen Namen. Auch die Musik, die dieses Sextett macht, klingt außerordentlich interessant. Bei ihrem Einstand in der restlos ausverkauften Jegelscheune feierte die (ober)bayerische Dialektband Triumphe und brachte den Fachwerksaal zum Brodeln.

Mitgebracht hatten sie eine Gastmusikerin, die die ersten 20 Minuten bestritt. Die junge Liedermacherin, die sich am Keyboard begleitete, stammt aus der Gegend von Neumarkt, heißt Rebecca und nennt sich Die Nowak. Im Gegensatz zu Pam Pam Ida sang sie auf hochdeutsch, "denn meine Eltern haben nur hochdeutsch mit mir gesprochen". Ein Lied allerdings hat sie zusammen mit ihrem Bruder im Oberpfälzer Dialekt geschrieben, in der sie ihrer Oma ein musikalisches Denkmal setzt: "I bin a frouher Mensch, i gfrei mi".

Die Herren von Pam Pam Ida singen generell so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Sie nutzen den bayerischen Dialekt als Ausdrucksform für witzige, skurrile, aber auch sehr tiefgründige Lieder - Lieder, die schnell ins Ohr gehen, bei denen man mitwippen und mitschnippen muss. "Ironie, Zynismus, Lethargie oder Herzschmerz kann man im Dialekt besser ausdrücken als im Hochdeutschen", meint Andreas Eckert, der musikalische Kopf der Band.

Seine Ideen für die witzigen, nachdenklichen und manchmal auch todtraurigen Texte nimmt Eckart aus Beobachtungen aus dem Leben. Er hört selber gerne bairische Musik wie etwa Ringsgwandl oder Haindling - das klingt für ihn immer authentisch. Anklänge an Haindling sind manchmal durchaus vernehmbar. Seine Mitmusiker sind Julian Menz (Schlagzeug, Perkussion, Gesang), Jürgen Neumeier (Bass), Daniel Randhofer (Gitarre), Thomas Thumann (Drumpad, Surdo, Djembe, Synthesizer, Gitarre, Blockflöte, Gesang) und Christian Winkler (Keyboard, Explonium, Posaune, Saxofon, Akkordeon, Gesang).

Mit einem politischen Lied hatten Pam Pam Ida Ärger bekommen: mit dem Song "Vaterland". Hierbei handelt es sich um ein Lied über Flüchtlinge, in dem rechtsradikale Stammtisch-Sprüche aufgegriffen werden. Man unterstellte diesem Song einen volksverhetzenden Inhalt und rechtsradikale Aussagen. Wenn man das Lied aber bis zum Schluss anhört, stellt man fest, dass dies nicht der Fall ist. Mit dem Song "Vaterland" will die Band vielmehr der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten und dagegen ankämpfen, dass Hetze und Rassismus salonfähig werden. Hier sind Pam Pam Ida gründlich missverstanden worden. Wer die Band versäumt hat: Sie spielen beim diesjährigen Nürnberger Bardentreffen-Sonntag , 20 Uhr, im Kulturgarten.