Obermässing
Kleine Geheimnisse kommen ans Licht

Humorvolle Dorflitanei rundet Faschingszug in Obermässing ab

08.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Foto: Manfred Klier

Obermässing (HK) Andernorts im Land müssen Faschingszüge wegen des Wetters abgesagt werden - in Obermässing lacht dagegen die Sonne über das Schaulaufen der Narren. Der Umzug am Faschingssonntag fand bei geradezu frühlingshaften Temperaturen statt.

Und so konnten die Organisatoren vom Faschinxverein Fosnatniegl & Die Wilde 13 mit dem Himmelskörper um die Wette strahlen. Mehr als 100 Zugteilnehmer zogen winkend die Hofbergstraße hinunter zum Dorfplatz. Eine stolze Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass Obermässing nur etwa 700 Einwohner hat.

Pünktlich nach dem sonntäglichen Mittagessen setzte sich der Faschinxzug - wie er in Obermässing heißt - in Bewegung. Angeführt wurde er von den Goißlschnalzern, der "1. Vorständin" Gaby Kaiser - ebenfalls eine kreative Wortschöpfung des Faschinxvereins - dem Indianerhäuptling und "Faschingsrentner" Alexander Ochsenkühn sowie der Blaskapelle Obermässing. Gleich darauf folgte schon der Prunkwagen, auf dem die Tollitäten Platz genommen hatten: Ihre Lieblichkeit Janine I. und ihr Prinzgemahl Wolfgang II. winkten huldvoll ins Volk.

Die Bella Bambinos waren als Dschungelkinder unterwegs, getreu dem Motto von Fasching wie Festzug, das heuer "Dschungel" lautete. Mit dabei waren auch die Kindergarde und die Nieglnixen als fantasievolle Pfauen. Die Crazy Chickens stürmten als gefährliche Raubkatzen zu Tal. Da durften natürlich Tarzan und Jane nicht fehlen.

Der große Wagen der Dorfjugend Obermässing und Umgebung war mit lautstarker Popmusik und wummernden Beats nicht zu überhören. Die Malmales hatten sich als Seerosen herausgeputzt und die "Fosnatweiber" waren in bunte Papageienkostüme geschlüpft. Die "Arche Fantasy" aus Österberg mit ihren grellbunten Tieren bildete den Abschluss des schillernden Faschinxzugs. Wer nicht mitmarschiert war, der stand - zumeist maskiert und applaudierend - am Straßenrand. Vor allem die Kinder freuten sich über den Bonbonregen, der auf sie herniederprasselte.

Eine große Menschenmenge hatte sich derweil auf dem Dorfplatz versammelt. Nachdem sich die dicken Schwaden aus den Nebelmaschinen verzogen hatten und die Musik abgeebbt war, ließ Jürgen Meixner vom Balkon herab ein dreifaches "Fosnatniegl Helau!" erschallen. Nach der Ordensverleihung an bewährte Kräfte begann er mit der traditionsreichen Dorflitanei, in der besondere Begebenheiten des vergangenen Jahres durch den Kakao gezogen und die Pechvögel derbleckt wurden.

Da war der Wolfgang, der fast Tag und Nacht am Altenheim Obermässing geschuftet hatte. Die Feuerwehr, die sich fast einen Ast gelacht hätte, weil ein Zweiglein auf dem Weg gelegen war. Und die Lisa, deren Katze vom Baum gerettet werden musste. Die Rosi war zur Feier gefahren und hatte den eigens dafür gebackenen Kuchen vergessen, die Zeitungsfrau war in die "Mistn" getreten und der Tom hatte beim Wechsel von der Theorie in die Praxis mit der Anzahl der Dachsparren seine Probleme. Thomas und Gerli verfingen sich auf dem nächtlichen Nachhauseweg in der Wäscheleine und schließlich hatte der Rudi eine zärtliche SMS an seine Frau geschickt. Dachte er, der Empfänger war allerdings ein falscher.

Im Anschluss an den Spaß ging es in der Obermässinger Schulturnhalle weiter, wo die örtlichen Gruppen und eine Gastgruppe aus Greding mit ihren Auftritten die Besucher erfreuten. Aber damit war der Fasching in Obermässing noch nicht zu Ende. Für den gestrigen Rosenmontag hatte der Faschinxverein ein buntes Programm organisiert. Heute kommen die Obermässinger Fosnatniegl zum großen Umzug nach Greding, schließlich soll ja ein Prinzenpaar aus der Großgemeinde vertreten sein. Und heute Abend findet im Bockstall das sogenannte Faschingsbegrom statt.