Nürnberg
Die Exoten unter den Flüchtlingen: Einreise mit dem Flugzeug

08.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:50 Uhr

Nürnberg (npe) Sie sind die Exoten unter den Flüchtlingen: Asylbewerber, die mit dem Flugzeug ins Land kommen. Allerdings steigt auch ihre Zahl derzeit deutlich an.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Flüchtlingsaufkommen am Albrecht-Dürer-Flughafen in Nürnberg in den ersten neun Monaten bereits verdoppelt.

Doch im Vergleich zu der Masse bleiben die Flüchtlinge, die mit dem Flugzeug kommen, absolute Ausnahme. „Im Jahr 2014 waren es acht Fälle. 2015 sind bislang 16 Personen in Nürnberg mit einem Asylbegehren gelandet“, sagt Elke Schönwald, die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Die meisten Flüchtlinge, die heuer in Nürnberg gelandet seien, kommen aus Syrien und dem Irak. Nicht nur der hohe Preis für ein Flugticket hindert viele Flüchtlinge daran, sich in den Flieger zu setzen, um in Deutschland um Asyl zu bitten. Viele Menschen in den Herkunftsländern verfügen außerdem über keine gültigen Reisedokumente. Hinzu kommen die Hürden für ein Visum. Außerdem seien die Airlines dafür verantwortlich, dass ihre Passagiere legal nach Deutschland einreisen, so Schönwald. „Deshalb sind die Airlines darauf bedacht, dass ihre Fluggäste mit gültigen Papieren einreisen“, erklärt die Polizeisprecherin. Das erschwert die Arbeit der Schleuser.

Am Dürer-Flughafen in Nürnberg gibt es eine eigene Wache der Polizei. Hier arbeiten auch Experten für die Echtheit von Reisedokumenten und Visa-Urkunden. Zunächst werden die Flüchtlinge mit Hilfe von Dolmetschern vernommen. Obligatorisch ist eine Anzeige wegen unerlaubter Einreise. In den meisten Fällen folgt auch eine Anzeige wegen Dokumentenfälschung, so Schönwald. Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung können die Menschen ein Asylverfahren beantragen. Nach der Landung verbringen sie ihre erste Zeit in Franken in der zentralen Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf.