Nürnberg
Ausstellungseröffnung als Fest der Begegnung

Kunstprojekt von Regens Wagner Zell präsentiert sich in der Evangelischen Hochschule Nürnberg

01.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

"Du sprichst mich an!" heißt das Kunstprojekt von Regens Wagner Zell, bei dem Künstler und Bewohner über Bilder miteinander in Kontakt treten. Bei der Ausstellungseröffnung in Nürnberg lernten sich die Paare auch persönlich kennen. - Foto: Pößnicker

Nürnberg/Hilpoltstein (HK) Die Idee ist so einfach wie genial: Künstler aus der Region antworten mit einem Bild auf Bilder, die Bewohner von Regens Wagner Zell gestaltet haben. Bei der Ausstellungseröffnung des Kunstprojekts "Du sprichst mich an!" lernten sich die Paare kennen.

Nur die Gäste, die frühzeitig in die Evangelische Hochschule nach Nürnberg gekommen waren, konnten sich einen Stuhl im vollen Vorlesungssaal ergattern. Im Fokus mehrerer Fernsehkameras und der Gäste standen vor allem sie: Menschen mit und ohne Behinderung, die sich am inklusiven Kunstprojekt von Regens Wagner Zell beteiligten.

Unter ihnen 24 Künstler, die auf bildnerische Gestaltungen geantwortet haben und ebenso viele Kinder und Erwachsene mit Hörbehinderung und zusätzlichen Einschränkungen, von denen das Ausgangsbild der Interaktion stammt. Sie alle hatten den Tag der Ausstellungseröffnung in der Hochschule schon seit Monaten herbeigesehnt, für den das persönliche Kennenlernen der Paare als Highlight angekündigt wurde.

Professor Barbara Städtler-Mach, Präsidentin der Evangelischen Hochschule, eröffnete die Ausstellung und Dozentin Jutta Jäger führte anschließend durch das informative und kulturelle Programm mit einer pantomimischen Theatervorführung, Redebeiträgen von Gesamtleiterin Heike Klier und Projektleiterin Claudia Pößnicker und einem Gebärdenausdruckstanz.

Das Aufrufen der Beteiligten im Anschluss an die Redebeiträge entpuppte sich für die Künstler als erste Gelegenheit, sich den dazugehörigen Partner schon mal auszuspähen. So richtig spannend wurde es dann aber erst vor den ausgestellten Kunstwerken. Maylin Gerstá †acker freute sich über ein "Malefiz", das auf Leinwand gemalt über ihrem Bild hing, auf dem sie ihr Lieblingscomputerspiel abgebildet hatte. Vanessa Cognard aus Aberzhausen hat es mit Acrylfarben auf Leinwand grafisch umgesetzt. Neben Thomas Simons gemalter Katze strahlten gleich zwei großformatige Bilder von Andrea Frister aus Heideck. Brigitte Herbold bekam eine besondere Antwort auf ihr Bild, auf dem ein Bett, viel Natur und eine große Sonne zu sehen sind. Direkt daneben auf Augenhöhe hängt eine Collage mit Fotos verschiedener blühender Pflanzen. Gärtnermeisterin Ursula Klobe aus Thalmässing erklärte, dass sie auf Brigitte Herbolds Bild mit einer 38 Quadratmeter großen Staudenmischpflanzung im Begegnungspark von Regens Wagner Zell geantwortet habe. Gerhard Rießbeck, ein bekannter Künstler aus Bad Windsheim, wurde durch das Bild von Manuel Fuchs "Was ich gerne esse und wo es hinkommt" zu einem Ölbild im exakt gleichen Format mit dem Titel "Was ich gerne mag und wo es herkommt" inspiriert.

Die vier Paare sind nur ein kleiner Ausschnitt von insgesamt 24 sehenswerten Kunstpaaren, die in der Ausstellung "Du sprichst mich an!" gezeigt werden. Die Ausstellung kann noch bis zum 25. Juli, Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr in den Räumen der Evangelischen Hochschule Nürnberg in der Bärenschanzstraße 4 besichtigt werden. Die Staudenmischpflanzung, die in unmittelbarer Nähe des Alpakageheges im Begegnungspark von Regens Wagner Zell wächst, kann ebenso besucht werden. Von allen Kunstbegegnungen wurde ein Ausstellungskatalog erstellt, der für fünf Euro an der Pforte von Regens Wagner Zell erworben werden kann. Die Entstehung und Umsetzung des Projekts wurde für eine Fernsehproduktion gefilmt. Weitere Informationen zum Sendezeitraum und allgemeine Informationen zur Kunstausstellung "Du sprichst mich an!" und alle teilnehmenden Künstler unter www.regens-wagner-zell.de" class="more" rel="nofollow"%>.