Morsbach
Feierlicher Gedenktag in Morsbach

Bewegende Rede des Kriegervereinsvorsitzenden beim vorgezogenen Volkstrauertag

10.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

Friede zwischen den Menschen: In der Pfarrei Morsbach wurde auch all derer gedacht, die in der heutigen Zeit bei kriegerischen Auseinandersetzungen oder durch Unterdrückung, Verfolgung und Vertreibung oder auf der Flucht ihr Leben lassen mussten. - Foto: Weiß

Morsbach (HK) Bei einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Walburga mit Pfarrer Robert Rapljenovic und dem anschließenden Gedenken vor dem Kriegerdenkmal wurde in Morsbach bereits der diesjährige Volkstrauertag begangen.

Am ehrenden Gedenken im Friedhof beteiligen sich neben einer großen Anzahl Pfarrangehöriger auch Bürgermeister Andreas Brigl, der Schützenverein Morsbach, der Krieger- und Kameradschaftsverein Morsbach sowie die Reservistenkameradschaft Anlautertal, die auch die Mahnwache am Kriegerdenkmal übernommen hatten. "Wir stehen hier vor dem Kriegerdenkmal und gedenken den gefallenen und vermissten Kameraden der Pfarrei", sagte der Vorsitzende des Kriegervereins, Peter Meyer. "Diese Namen, die auf der Tafel eingraviert sind, haben bis heute tiefe Narben in unseren Dörfern hinterlassen, denn es waren unsere Väter, Kinder, Brüder, Onkeln oder auch Freunde und Nachbarn". Vor 100 Jahren war der 1. Weltkrieg im vollen Gange, er forderte rund 17 Millionen Menschenleben. Der heutige Tag erinnere auch an die 55 Millionen Menschen, die im 2. Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. Er symbolisiere aber die Trauer um alle Toten von Krieg, Gewaltherrschaft und Verfolgung.

"Doch wir trauern nicht nur über die vielen Verluste an Menschen. Der heutige Gedenktag ist auch ein Tag der Trauer über das, was Menschen ihren Mitmenschen antun können und wohin Vorurteile, Verblendung, Gewalt und Gleichgültigkeit führen können", sagte Meyer. An diesem Tag stelle sich jedes Jahr die Frage, wie es zum Ausbruch von Kriegen und zu Gewaltherrschaft kommen könne.

Es sei ein Tag der Mahnung, ein Tag des "Nichtvergessens" - nämlich nicht zu vergessen, welch gefährdetes Gut die Menschenwürde ist. "Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens." Diese Worte von Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer seien eine Mahnung, die bis heute nichts an Aktualität verloren habe. "Leider hat sich in der Geschichte aber immer wieder gezeigt, dass Menschlichkeit im Umgang miteinander verloren gehen kann", so Peter Meyer. "Wir alle sind zur Achtung vor dem Leben eines jeden einzelnen Menschen, gleich welcher Herkunft oder welchen Glaubens, angehalten". Er rief dazu auf, den heranwachsenden Generationen zu vermitteln, dass aus jedem Konflikt, der friedlich gelöst werde, eine konstruktive Erfahrung entstehen könne, die jede freiheitliche und demokratische Gesellschaft stärke, die eine Demokratie von innen her stabil halte.

"Wir gedenken heute auch der Männer, Frauen und Kinder, die in der Folge des Krieges, auf der Flucht oder bei der Vertreibung aus der Heimat und im Zuge der Teilung Deutschlands und Europas ihr Leben verloren haben. Wir gedenken aktuell auch der Bundeswehrsoldaten, die in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben lassen mussten. Wir gedenken der Opfer des Islamistischen Terrors von New York, Berlin und den anderen Anschlägen mit islamistischem Hintergrund."