Möning
Von der Fliehburg zum Wallfahrtsziel

Auf dem Möninger Berg wird am kommenden Sonntag das Kirchweihfest gefeiert

24.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Unterhalb der Kirche auf dem Möninger Berg gibt es auch eine Mariengrotte. Sie ist im ehemaligen Wallgraben zu finden und zieht über das ganze Jahr hinweg viele gläubige Besucher an. - Foto: Sturm

Möning (jsm) Tausende Besucher werden am kommenden Sonntag, 28. August, zum Möninger Bergfest erwartet. Das Fest rund um das Kirchlein auf der Bergkuppe, das der Gottesmutter Maria und den 14 heiligen Nothelfern geweiht ist, erinnert an die Kirchenweihe im Jahr 1884 und wird alljährlich am letzten Sonntag im August gefeiert.

Bei guter Sicht sind vom Möninger Berg etwa 100 Orte und Städte auszumachen, und so können die Bergfestbesucher nicht nur die Gottesdienste im Freien mitfeiern sowie die Kirche, die Mariengrotte auf dem Berg und die kleine Kapelle auf halber Höhe besuchen, sondern auch die herrliche Fernsicht genießen.

Begonnen wird das Bergfest um 8.45 Uhr mit einer Prozession von der Möninger Pfarrkirche zum Berg. Dort beginnt um 9.30 Uhr der Festgottesdienst mit dem aus Seligenporten stammenden Militärdekan, Monsignore Hans Meier aus München, als Hauptzelebrant und Festprediger. Um 14 Uhr findet ein gemeinsamer Kreuzweg um den Wallgraben und die Schlussandacht mit Predigt statt. Die Kollekten des Festgottesdienstes und der Andacht sowie die Spenden kommen der Bergkirche zugute.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass sich auf dem Möninger Berg einst eine Fliehburg der Kelten befand, der später eine Opferstätte der germanischen Hermunduren folgte. Von 1000 bis 1200 war der Berg Edelsitz der Herren von Menege, die dem Berg und dem nahen Ort Möning ihren Namen gaben. Jede Spur der ehemaligen Burg ist verweht, geblieben ist bis heute der Wallgraben. Im Jahr 1452 wurde ein Franziskanerkloster errichtet, das 1556 in der Reformationszeit aufgegeben und dessen Steine im Jahr 1681 zum Bau der Wallfahrtskirche Freystadt verwendet wurden. Im Dreißigjährigen Krieg verfiel der Berg total. Pläne zum Bau der heutigen Bergkirche gab es schon 1857, doch erst unter Pfarrer Karl Scherer konnte das Vorhaben ab 1869 verwirklicht werden. Aber erst eineinhalb Jahrzehnte, am 24. August 1885, später wurde das Gotteshaus auf dem Möninger Berg schließlich eingeweiht.\t