Meckenhausen
Glanzstück der konzertanten Blasmusik

Meckenhausens Musikkapelle präsentiert sich beim Jahreskonzert vielseitig und von hoher Qualität

29.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Einen gelungenen Konzertabend bescheren die Musikkapelle Meckenhausen und Dirigent Lars Müller dem Publikum. - Foto: Stritzke

Meckenhausen (HK) Wenn die Musikkapelle Meckenhausen zu ihren Jahreskonzerten in die Mehrzweckhalle einlädt, ist das ein Garant für ein volles Haus. Das war am Freitagabend nicht anders: Die Freunde der Blasmusik kamen in Scharen.

Wer bei Blasmusik an Bierzelt und Biergarten denkt, der ist gut beraten, ein Konzert in Meckenhausen zu besuchen. Denn was die Musiker und Musikerinnen unter dem energischen Taktstock von Lars Müller den Zuhörern zu Gehör bringen, ist konzertante Blasmusik vom Feinsten. Reich an musikalischen Facetten und gewürzt mit einem Schuss Humor sind die Konzerte am Wochenende. Kraftvolle, prickelnde Intensität und musikalische Fülle bietet das Orchester seinem Publikum zum Thema „Programmmusik“.

Dies bezeichnet Musik, die sich von Themenvorgaben wie Bauwerke, Dichtkunst oder Malerei anregen und beeinflussen lässt. Dirigent Lars Müller und Vorsitzender Markus Waldmüller hatten sich schon lange damit befasst und eine gelungene und harmonisch zusammengestellte Auswahl getroffen, bei der für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Vielversprechend gleich zu Beginn das Stück „Pacis Valley“, welches auf musikalisch eindrückliche Art das Schicksal eines flämischen Dorfs beschreibt, das von Naturkatastrophen heimgesucht wird. Nach diesem eindrucksvollen Auftakt ergreift Dirigent Lars Müller zur Begrüßung das Wort und führt routiniert und humorvoll durch den Abend.

Unter den vielen Höhepunkten ist die Komposition „Pompeji“ des Schweizers Mario Bürki besonders erwähnenswert. „Pompeji“ ist die musikalische Umsetzung, die den Ausbruch des Vesuvs in eindringlichen musikalischen Bildern beschreibt. Beschwingt und voller Harmonien werden hier die schöne Landschaft und die friedliche Natur versinnbildlicht. Heitere, tänzerische Rhythmen zeigen das unbeschwerte Leben in der Stadt, bis dröhnende und explosive Trommelsequenzen den gewaltigen, zerstörerischen Ausbruch des Berges symbolisieren. Laute, disharmonische Phrasen spiegeln danach das heillose Durcheinander in der Stadt wieder, bis letztendlich eine angenehme Melodie die Rückkehr des Lebens in den Ruinen andeutet.

Nach den Worten von Vorsitzendem Markus Waldmüller lobt Bürgermeister Markus Mahl „die ausgezeichnete Qualität“ und schwärmte, dass sich seine Erwartungen bereits nach zwei Stücken erfüllt hätten. Im Anschluss kommen Urlaubserinnerungen an Strand und Meer auf. Dem Komponisten Manfred Buchholz wird „Biscaya“ zugeschrieben, der sich den Künstlernamen William Bookwood gab. Schließlich landete das Stück bei James Last, von dem es viele kennen. Es folgt das zeitgenössische Stück „Theatre Music“ von Philip Sparke. Hier werden gekonnt alle Facetten der Blasmusik gezeigt, von fröhlich-flott bis getragen-romantisch. Obwohl mit Schwierigkeiten geradezu gespickt, lösen die ordentlich geforderten Musiker ihre Aufgabe mit Bravour.

Nach der Pause wird es mit dem „Maxglaner Zigeunermarsch Reloaded“ volkstümlich. Abwechslung und Vielseitigkeit prägen so den Konzertabend. Es folgt „The Man In The Ice“, komponiert von Otto M. Schwarz. Eiskalt erwischt es vor 5300 Jahren diesen Dorfbewohner, entkräftet stirbt er unter Schnee und Eis. 1991 gibt das Eis des Similaungletschers der Ötztaler Alpen „Ötzi“ wieder frei. Vom Orchester wird er in klangvollen Spannungsbögen für die Zuhörer zu einem neuen Leben erweckt.

Zum Abschluss geht es in die Welt der Musicals mit den Gesangssolisten Miriam Heck, Sandra Walter und Manfred Mederer sowie einer Auswahl aus Bernsteins „Westside Story“ und Lloyd Webbers „Phantom Of The Opera“. Die drei Solisten dürfen erst nach einer Zugabe von der Bühne.

Mit stürmischem Applaus bringen die Zuschauer zum Ausdruck, dass sie von den Darbietungen der Musikerinnen und Musiker unter Leitung ihres Dirigenten Lars Müller begeistert sind. Der Beifall will nicht enden und es werden Zugaben verlangt. So verabschiedet sich das Orchester dann schließlich traditionell mit einer Polka von seinen Gästen.