Meckenhausen
Doppelter Abschied in Meckenhausen

Rektorin Jutta Gundel verlässt die Grundschule gemeinsam mit den Schülern, mit denen sie vor vier Jahren angefangen hat

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

„Wer freiwillig das schulische Paradies Meckenhausen verlässt, ist selber schuld“: Auch Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl verabschiedet sich von Jutta Gundel, die nach vier Jahren als Rektorin der Meckenhausener Grundschule die Schulleitung in Wendelstein-Schwarzenlohe übernimmt - Foto: Klier

Meckenhausen (mkl) „Trommeln hört man schlagen, wir feiern Abschied heut“, sang der Chor der Grundschule Meckenhausen, begleitet von einer Rhythmusgruppe.

Dieses Abschiedslied, das von Lehrerin Silvia Krauß, der amtierenden Pfalzgräfin Hilpoltsteins, einstudiert worden war, galt der scheidenden Rektorin Jutta Gundel. Sie verlässt die Meckenhausener Grundschule, um künftig die Schulleitung in Wendelstein-Schwarzenlohe zu übernehmen. Ihre Nachfolgerin in Meckenhausen ist Ulrike Fahrenschon, die bisherige Konrektorin an der Rother Grundschule Gartenstraße.

Viele Personen des öffentlichen Lebens und auch etliche ehemalige Lehrkräfte waren zu der Abschiedsfeier gekommen. Mit großem Hallo wurden die Gäste von den 97 Schülerinnen und Schülern begrüßt. Die vierte Klasse trug ein Gstanzl über die Grundschulzeit vor, dasLehrer Rudi Fischl verfasst hatte: „Ja, so is des g’wen …“.

Rektorin Jutta Gundel stellte zu Beginn des Festaktes fest, dass an dieser Stelle die Viertklässler aus der Schule verabschiedet werden. Aber diesmal war es zugleich auch ihre eigene Verabschiedung. Gemeinsam waren sie – Gundel und die Viertklässler – vor vier Jahren an die Schule gekommen und gemeinsam verlassen sie diese wieder. Anhand eines projizierten Weg-Bildes blickte die Rektorin auf diese gemeinsamen Jahre zurück. Wünsche, Wille und Weg hatten zu einem Wir geführt. Dazu kamen Erfahrungen und Erfolge, die schließlich Glücksgefühle erzeugt haben. Die Anfangsbuchstaben ergaben das Wort WEG, für den die scheidende Rektorin alles Gute wünschte.

Die Klasse 1b von Inge Benz drückte ihre Gefühle in einem Gedicht aus: „Wir geben dich nicht gerne her!“ Damals hatte das Lehrerkollegium zur Begrüßung der Schulleiterin die Frösche aus dem Teich sprechen lassen. Das gab es jetzt wieder und die Frösche fragten sich: „Warum geht ma denn vo Mäckehausa fort? Dou is doch soo schee!“ Die Frösche zählten die Verdienste der Rektorin auf, darunter die Einrichtung einer Mathewerkstatt und die Neugestaltung der Aula. Aber die Schulferien verlängern, das war ihr nicht gelungen. Von den Kindern erhielt Gundel ein Bild mit lauter verpackten guten Wünschen und vom Lehrerkollegium eine große Glasstele für den Garten.

Bürgermeister Markus Mahl freute sich, dass Jutta Gundel viel „positiven Schwung“ in die Schule gebracht hatte. Er fügte aber auch hinzu: „Wer freiwillig das schulische Paradies Meckenhausen verlässt, ist selber schuld.“ Schulleiter Heiko Sauer von Regens Wagner Zell bedankte sich für die gute Aufnahme der Partnerklasse aus Zell in Meckenhausen.

„Jutta will schon wieder geh’n“, sang der Lehrerchor. Dann warf die Rektorin einen etwas wehmütigen Blick zurück. Sie hatte Meckenhausen kennen und lieben gelernt. Sie hatte das Programm „Musikalische Grundschule“ von ihrer Vorgängerin weitergeführt. Das im Schullogo dargestellte „Miteinander“ habe es ihr besonders angetan. Hier nannte sie auch die Bereicherung des Schullebens durch die Partnerklasse aus Zell, an deren Integration die Sozialpädagogin Lisa Selig großen Anteil habe. „Danke euch allen!“, sagte Gundel zum Schluss. „Tschüss, ade, auf Wiedersehen, mach’s gut und Gottes Segen“, sang der Schulchor zum Abschied.