Lay
Lay braucht neue Kläranlage: Drei Varianten zur Debatte

13.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:26 Uhr

Lay/Tandl (bus) Die Genehmigung des Klärweihers in Lay ist ausgelaufen und auch die Leitungen sind schon alt. Jetzt fürchten sich die Bewohner von Lay vor ähnlich hohen Kosten wie bei der Sanierung der Kanalisation in Jahrsdorf. Dies war das herausragende Thema bei der von 24 Bürgerinnen und Bürgern sowie acht Stadträten besuchten Bürgerversammlung am Dienstagabend für die Ortsteile von Lay und Tandl.

Bürgermeister Markus Mahl und das bei der Wahl im kommenden März nicht mehr antretende Stadtratsmitglied Josef Kirschner freuten sich über den guten Besuch. Mahl berichtete zunächst über die Gesamtsituation der Stadt, ehe er genauer auf die beiden Ortsteile mit ihren 177 Einwohnern einging.

Da die wasserrechtliche Genehmigung der Layer Kläranlage schon Ende 2008 abgelaufen sei und die Anlage nur mit erheblichem Aufwand für weitere zehn Jahre ertüchtigt werden könne, stünden laut Bürgermeister drei mögliche Varianten zur Debatte: Ertüchtigung der vorhandenen Anlage, Anschluss an die Kläranlage in Hilpoltstein oder die Zusammenführung der Hilpoltsteiner Ortsteile östlich der Autobahn (Hagenbuch, Häusern, Holzi, Karm, Lay und Tandl) zu einer voraussichtlich in Karm zu bauenden, größeren Kläranlage.

Weil in Lay auch zu viel Fremdwasser in das Abwasser eingeleitet werde (57 Prozent) und dieser Anteil keinesfalls über 50 Prozent liegen dürfe, müsse man auch das Leitungssystem untersuchen, so Mahl. Bis zu konkreten Maßnahmen würden aber sicher noch einige Jahre vergehen. Josef Kirschner fragte, ob auch in Lay – wie bereits in Tandl – das sogenannte Trennsystem kommen werde. Aus seiner Tätigkeit im Stadtrat wisse er, dass das Wasserwirtschaftsamt keine Kläranlagen mehr in dieser Größe wolle, da die Abwässer im Winter nahezu ungeklärt aus der Anlage kämen.

Bürgermeister Mahl ließ in diesem Zusammenhang gleich wissen, dass die Kosten für die Ertüchtigung der Kläranlagen (einschließlich des Leitungsnetzes) kostenfrei für die Bürgerinnen und Bürger seien, solange es um öffentlichen Grund geht. Lediglich die Kosten für die Hausanschlüsse müssten von den Grundstücksbesitzern getragen werden. Sollten jedoch die Straßen in einem Zustand sein, dass diese komplett erneuert werden müssen, würden die Kosten anteilsmäßig umgelegt.

Hermann Kneißl befürchtete, dass auch in Lay ähnlich hohe Kosten auf die Grundstücksbesitzer zukommen könnten wie in Jahrsdorf. Hier konnte ihn das Stadtoberhaupt beruhigen, da es in Jahrsdorf eine besondere Situation gegeben habe: Große Grundstücke bei verhältnismäßig wenigen Einwohnern und marode Straßen hätten die Kosten für den Einzelnen in die Höhe getrieben. „Im Moment können wir aber noch keinerlei Aussagen machen, was und vor allem wann etwas gemacht wird“, beruhigte Mahl die Bürger und versprach rechtzeitige Information.

Josef Kirschner regte schließlich noch an, einen weiteren Radweg von Lay nach Sindersdorf und Karm zu bauen. Hier musste Mahl auf die fehlende Planung, fehlende Grundstücke und den fehlenden Geldfluss von höherer Stelle verweisen.