Lampersdorf
Jäger finden keinen Vorsitzenden

Fehlende Bereitschaft bei Lampersdorfer Grundeigentümern – Haußner übernimmt bis Mai

26.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Lampersdorf (jsm) Die Jagd der Gemarkung Lampersdorf mit den Orten Schönbrunn und Eismannsdorf hat bei der Jagdversammlung keinen neuen Jagdvorsteher gefunden. Rudolf Haußner, der langjährig an der Spitze stand, stellte sich nicht mehr zur Wahl.

Haußner wollte das Amt an einen jüngeren Nachfolger übergeben. Für die Wahl stellte sich allerdings niemand zur Verfügung. Bürgermeister Bernhard Böckeler ermahnte die Jagdgenossen in sich zu gehen, um Vorschläge zu bekommen. Doch trotz intensiver Bemühungen bekam der Wahlvorstand mit Böckeler, Jagdpächter Fritz Stähle und Georg Horndasch nur Absagen. „Das ist ein Trauerspiel“, zeigte sich Haußner enttäuscht, dass sich keiner der Grundstücksbesitzer für die Nachfolge zur Verfügung stellte. Er wurde somit vom Bürgermeister verpflichtet, bis zu einer neuen Versammlung, die für den 8. Mai geplant ist, weiter kommissarisch den Vorsitz zu führen. Bis dahin hofft man auf Vorschläge und die Bereitschaft eines Grundeigentümers, das Amt anzunehmen. Nachdem für den Jagdvorsteher kein Nachfolger gefunden wurde, wurde auch die Wahl des weiteren Gremiums auf die neue Versammlung vertagt.

Nachdem Bürgermeister Böckeler für die Pflege des Reviers gedankt hatte, erstattete Jagdpächter Fritz Stähle seinen Bericht über das zurückliegende Jahr. „Der Abschussplan wurde durch Abschuss und Verkehrsopfer erfüllt“, sagte Stähle. Verkehrsopfer wurden acht Rehe, vier Hasen, vier Frischlinge, drei Füchse und zwei Marder. 37 Tiere wurden einschließlich Schwarzwild erlegt. Feldhasen sind das Jahr über zwar öfter zu sehen, sie werden aber von den Jägern verschont, damit sich der Bestand besser erholt. Leider seien alle Rebhühner Opfer der Habichte geworden, was durch die aufgefundenen Rupfungen festgestellt wurde. Sehr schwach geworden sei im Vergleich zu den vergangenen Jahren auch der Rehwildbestand. „Es wird schwer, in den nächsten Jahren die Abschusszahlen zu erreichen“, sagte Stähle.

Stark vertreten ist im Revier dagegen das Schwarzwild. Erlegt wurden 20 Wildschweine. „Trotzdem haben die Schäden sehr stark zugenommen, da die Sauen nur bei Dunkelheit zwischen zwei und fünf Uhr nachts auftreten“, erklärte Stähle, der versprach die Wiesen wieder instand zu setzen. Zum Thema Wiesenschäden wird es demnächst eine Vorführung einer speziellen Maschine, der so genannten Wiesenhexe, für die Rekultivierung geben.

Vertagt auf das nächste Mal wurde die Verwendung des Jagdschilling. Bisher wurde der Jagdpachterlös auf die drei Orte aufgeteilt und vor allem für Straßen-, Wege- und Grabenbau sowie für die Gemeinschaftsmaschinen verwendet.