Kraftsbuch
Zum Weihnachtsfest ertönen die Glocken

Sanierung der Kirche St. Andreas in Kraftsbuch weitgehend abgeschlossen – Patrozinium am Sonntag

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Viele Helfer packen mit an: Die Bürger von Kraftsbuch haben viel Eigenleistung in die Sanierung der Dorfkirche investiert. Das hat sich gelohnt, zum Patroziniumsfest am ersten Adventssonntag gehört das Gerüst schon wieder der Vergangenheit an. - Foto: Schmidt

Kraftsbuch (ktk) Wer im vergangenen halben Jahr nach Kraftsbuch gekommen ist, der konnte die Kirche St. Andreas nur hinter einem Gerüst bewundern. Eine umfangreiche Außensanierung hatte dies notwendig gemacht. Rechtzeitig zum Patroziniumsfest konnte es nun abgebaut werden.

Das Patrozinium feiert man in Kraftsbuch an diesem Sonntag, dem ersten Sonntag im Advent. Der Kirchenpfleger Michael Pfaller freut sich, dass der Großteil der Außensanierung der im Jahr 1724 erbauten Kirche nun zu Ende ist – genauso wie eine arbeitsreiche Zeit für ihn, die Mitglieder der Kirchenverwaltung und nicht zuletzt die Dorfbewohner, die viel Arbeit in den Erhalt ihrer Kirche investiert haben.

Schon vor zwei Jahren hatten Michael Pfaller und der ebenfalls im Kirchenvorstand aktive Mesner Josef Schneider jun. (Schwelk) kleinere Schäden am Dachstuhl des Gotteshauses entdeckt. Nach der Kontaktaufnahme mit dem Diözesanbauamt und dem Landesamt für Denkmalpflege wurde daraufhin eine gründliche Untersuchung in die Wege geleitet. Deren Ergebnisse zeigten auf, dass eine aufwendige Sanierung nötig war. Insgesamt fielen dafür Kosten in Höhe von 300 000 Euro an.

Klaus Schneider und Elfriede Netter, die ebenfalls in der Kirchenverwaltung mitarbeiten, präsentieren einen der vermorschten Zerrbalken, die erneuert werden mussten. Sogar ein ganzes Bindergesperre im Anschluss an den Turm war so marode, dass es nahezu komplett ersetzt werden musste. „Bei der letzten Renovierung 1982 ist das Geld ausgegangen“, blickt Michael Pfaller zurück. Deshalb seien damals Turm und Dachstuhl zwar wasserdicht saniert, die bereits im Vorfeld entstandenen Schäden im Gebälk jedoch nicht beseitigt worden. Bei den umfangreichen Restaurierungsarbeit im Gebälk wurde allerdings auch das Gesimse zerstört, so dass dieses nun wieder aufgemauert werden musste.

Um diese große Maßnahme zu ermöglichen, wurde Anfang des Jahres nicht nur das Gerüst aufgestellt, auch ein Schutzdach musste über die Kirche gezogen werden. Es war nämlich nötig geworden, einen großen Teil des Daches abzudecken. Die alten Ziegel wurden dabei sicher gelagert, schadhafte aussortiert und nach der Restaurierung des Gebälks das Dach wieder mit diesen eingedeckt. Nötig war darüber hinaus, eine Dachschalung zu installieren, den First zu sanieren und die Hinterlüftung sicherzustellen.

Ein großes Lob ob der Eigenleistungen spricht Pfaller seinen Mitstreitern von der Kirchenverwaltung und den Dorfbewohnern aus: „Ob es um den Einsatz von schwerem Gerät wie Teleskopladern ging oder um die Bereitschaft, wenige Stunden oder mehrere Tage beim Ab- und Eindecken, beim Entschutten der Dachbalken oder bei den ständig notwendigen Vor- und Nachbereitungen zu den vergebenen Gewerken ging – die Hilfsbereitschaft war sehr groß.“ Es sei ein angenehmes Miteinander gewesen, zieht er als Fazit.

Ortssprecher Thomas Schmidt bedankt sich bei den Mitgliedern der Kirchenverwaltung vor allem für die vielfältigen Managementaufgaben, die „professionell übernommen“ worden seien. Trotz des Einsatzes eines Architekturbüros seien viele Aufgaben, Entscheidungen und Kontrollen an ihnen hängengeblieben.

Dieser enorme Einsatz hat es möglich gemacht, dass nun in der Woche vor dem Patrozinium das Gerüst abgebaut werden konnte. Zuvor wurden die Gesimse von einer Fachfirma neu aufgeputzt. Nach dreimaligem Anstrich der Kirche durch die Kirchenmaler erstrahlt das Gotteshaus am ersten Advent in neuem Glanz. Dazu beigetragen hat auch die Stadt Greding, die für ein neues Zifferblatt der Kirchturmuhr sorgte.

Gut funktioniert hat laut Pfaller auch die finanzielle Unterstützung der Diözese. So konnte bei den Maßnahmen eine Förderquote von etwa 70 Prozent erreicht werden. Für 65 Prozent zeichnete die Diözese verantwortlich, 3 Prozent trug die Stadt Greding. Zudem erhielten die Kraftsbucher kleinere Beträge vom Landesamt für Denkmalpflege und dem Landkreis Roth.

In der Kirchenverwaltung freut man sich auch, dass aus dem Dorf schon etliche Spenden für die Sanierung eingegangen sind, die dabei helfen, die Finanzierungslücke zu schließen. Sollten noch einige Spenden dazukommen, könne 2017 über die Innensanierung der Kirche nachgedacht werden, so Pfaller.

Zum festlichen Gottesdienst am Sonntag ab 8.30 Uhr, der von Stadtpfarrer Richard Hermann zelebriert wird, müssen die Gläubigen allerdings noch auf das Glockengeläut verzichten. Im Glockenturm waren ebenfalls Sanierungen im Gebälk nötig, die noch nicht ganz abgeschlossen sind. Aktuell werden in der letzten Etage unter dem Zwiebeldach schadhafte Hölzer ausgetauscht. Mesner Josef Schneider hofft jedoch, dass diese Arbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sind und er an Heiligabend die Glocken mit vollem Geläut einsetzen kann.