Kraftsbuch
Genügend Fleisch fördert die Spendenbereitschaft

Fastenessen der Pfarrei Heimbach erbringt Reinerlös in Höhe von 3619 Euro für zwei Projekte in Brasilien

22.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Eine wahre Topfschlange bildete sich nach dem Sonntagsgottesdienst bei der Ausgabe des Fastenessens. Während viele Gemeindemitglieder den Eintopf in Gemeinschaft im Gasthaus genießen, holen sich andere mit großen und kleinen Töpfen ihre Portion für das Mahl zu Hause ab. - Foto: T. Schmidt

Kraftsbuch (ktk) Seit mehr als einem Vierteljahrhundert setzt sich eine Gruppe von Frauen um Stilla Schalk mit dem Fastenessen in der Pfarrei Heimbach für bessere Lebensbedingungen im brasilianischen Urwald ein.

Die gute Tat unterstützt auch das Kraftsbucher Gasthaus Schroll, das für das Fastenessen nicht nur seine Gasträume, sondern auch die Küche unentgeltlich zur Verfügung stellt und damit dazu beiträgt, dass Jahr für Jahr erkleckliche Summen bei dieser Aktion der Pfarrei zusammenkommen.

Heimbach ist eine vergleichsweise kleine Pfarrei. Trotzdem beträgt der Reinerlös des diesjährigen Fastenessens wieder gewaltige 3619 Euro. Mit dem Geld, das der Eintopf erbracht hat, sollen heuer erstmals zwei Projekte in Brasilien unterstützt werden. Denn der Betrag von 500 Euro wird diesmal abgezwackt, um das Projekt "Bats in Action" der Heideckerin Anja Pfaffenzeller zu fördern. Pfaffenzeller, selbst blind, hatte ihre Arbeit für Blinde erst vor kurzem in Euerwang vorgestellt.

Bleiben noch 3169 Euro übrig. Diese gesamte Summe geht wieder an das Projekt der Franziskanerinnen in Juruti Velo im brasilianischen Amazonasgebiet. Vor fast 30 Jahren hatte Elke Nagl aus Kraftsbuch ein Jahr in der abgelegenen Urwaldregion bei den Franziskanerinnen gearbeitet. Aufgrund dieser Kontakte entschied sich die Pfarrei damals, die Spenden des Fastenessens direkt an die Station in Brasilien weiterzugeben. Über persönliche Kontakte wird sichergestellt, dass das Geld ungeschmälert der Entwicklung der Infrastruktur für diese arme Region zugutekommt.

Für den Pfarrgemeinderat stellte Nicole Barth die beiden Spendenprojekte am Ende des Gottesdienstes vor, den Stadtpfarrer Richard Hermann zusammen mit dem spanischen Ruhestandsgeistlichen Lorenzo zelebrierte. Barth und Hermann hoben vor allem das Engagement der Köchinnen hervor und dankten auch den Spendern der Lebensmittel. Auf die Frage, wie sie sich den großen Erfolg des Fastenessens erklären könne, antwortete die Organisatorin Stilla Schalk: "Zum einen wissen die Leute genau, wohin das Geld geht. Und vor allem ist unser Eintopf besonders lecker, weil wir auf Bohnen verzichten und ausreichend Fleisch für den guten Geschmack mit daruntermischen."